Bernhard Antener war früher SP-Grossrat und Langnauer Gemeindepräsident. Der Regierungsrat hatte letzte Woche beschlossen, ihn als Kantonsvertreter in den BLS-Verwaltungsrat zu delegieren. In dem Gremium soll er auf 1. Juni seine Parteikollegin ersetzen, die abtretende Regierungsrätin Barbara Egger.
Warum diese Wahl kritisiert wird: Antener präsidierte bis letzten Februar die unabhängige Begleitgruppe, welche für die BLS mögliche Standorte für ein neues Depot evaluieren sollte (siehe Box oben).
Dieses Gremium habe seine Arbeit aber «überstürzt beendet», ohne alle Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen SBB und BLS geprüft zu haben, schreibt die SVP nun in einem Communiqué. Dass Antener wenige Wochen später in den BLS-Verwaltungsrat berufen werde, sei befremdend.
Kritik kommt auch von der IG Riedbach. Sie argwöhnt wie die SVP, dass das Begleitgruppen-Aus in Zusammenhang mit Anteners Verwaltungsratsmandat stehe. Der Vorgang erinnere an eine Bananenrepublik. Die IG will weiter dagegen kämpfen, dass ein Werkstatt-Neubau auf der grünen Wiese entsteht.
«Er ist eine unabhängige Persönlichkeit»
Bernhard Antener selber kann mit der Kritik wenig anfangen. Die Begleitgruppe und er selbst hätten völlig unabhängig gearbeitet.
Wir haben unsere Arbeit topseriös gemacht.
Antener hat sich nicht selbst als Verwaltungsrat ins Spiel gebracht, er wurde vom Kanton Bern angefragt. Die zuständige Regierungsrätin Barbara Egger kann die Kritik nicht nachvollziehen. «Bernhard Antener hat weder für noch gegen die BLS Stellung bezogen, er ist eine unabhängige Persönlichkeit.»