Elmar Schafer ist mit einer zerebralen Bewegungsstörung geboren worden. Er sitzt im Rollstuhl. Er malt mit dem Kopf. Ein Pinsel ist an einem Helm befestigt. Zu seinem 50. Geburtstag widmet ihm das Sensler Museum in Tafers eine Ausstellung.
Radio SRF: Was bedeutet es Ihnen, künstlerisch tätig zu sein?
Es bedeutet mir sehr viel, und das Malen ist meine grosse Leidenschaft geworden. Es gibt mir einen guten Ausgleich zum Arbeitsalltag am Computer in der Werkstatt. Ich kann meine Gefühle auf den Bildern ausdrücken und dabei kreativ sein. Im Allgemeinen macht mich das Malen sehr glücklich. Es tut mir gut und ist wie eine Art Entspannung.
Was möchten Sie mit Ihrer Kunst bewirken?
Ich wünsche mir, dass andere Menschen meine Bilder gerne anschauen. Ich möchte Ihnen damit Freude bereiten. Es soll beim Betrachten ein gutes Gefühl auslösen. Ausserdem freue ich mich, wenn ich höre, dass jemand ein Bild von mir bei sich zuhause aufhängt.
Wann ist für Sie ein Bild ein gelungenes Bild?
Wenn ein Bild in meinen Augen als fertig empfunden wird, ist es für mich ein gelungenes Bild. Ich lasse mich gerne von der Natur inspirieren und so vielseitig wie diese ist, sind auch meine Bilder. Auch ist es für mich ein gelungenes Bild, wenn andere Personen dieses lange anschauen, etwas darin erkennen, es loben oder ganz einfach darüber sprechen.
Sie malen mit dem Kopf – was ist dabei die grösste Herausforderung?
Die grösste Herausforderung ist für mich, den Kopf so ruhig zu halten und den gesamten Körper unter Kontrolle zu haben um feine und filigrane Striche zu malen.
Ich kann meine Emotionen und Gefühle auf den Bildern ausdrücken und dabei kreativ sein
Wie akzeptiert fühlen Sie sich als Mensch mit Behinderung in der Kunstszene?
Dies ist nicht leicht. Ich habe teilweise das Gefühl auf die Behinderung reduziert zu werden. Aber ich erlebe auch das Gegenteil. Manchmal erntet man Bewunderung für die Kunst, welche man schafft. Wenn ich höre, dass es eine Ausstellung gibt, freue ich mich darüber und spüre, dass ich dazu gehöre. Und in Momenten, in denen ich ein Bild verkaufen kann, bin ich zugegeben etwas stolz.