Das Künstlerhaus Boswil – ein Ort, bekannt für klassische Konzerte. Diesen Sommer bietet das Künstlerhaus allerdings etwas ganz anderes: Im Garten neben der ehemaligen Kirche wurde eine Klanginstallation aufgebaut, der «Pleasure Garden». Vom 7. Juli bis am 4. August ist die Installation frei zugänglich. Michael Schneider vom Künstlerhaus erklärt, was dieser «Lustgarten» bietet.
SRF News: Im Künstlerhaus Boswil sind üblicherweise Konzerte zu hören. Nun zeigen Sie im Garten eine «poetische Klanginstallation». Was muss man sich darunter vorstellen?
Michael Schneider: Das grösste Kapital des Künstlerhauses sind unsere Liegenschaften und der wunderbare kleine Hügel, auf dem die Kirche steht. Und diesen wollten wir in der Sommerpause bespielen. Wenn man nun in den Sommerferien mit dem Velo oder auf einer Wanderung vorbeikommt, ist man eingeladen, diesen Hügel zu entdecken. Auf dem Hügel sind Klänge verteilt und versteckt in den Bäumen oder Gebüschen. Man weiss aber nicht wo.
Diese Klänge entstehen auch, wenn sich Besucher im Garten bewegen. Gibt das bei mehreren Personen kein Klang-Durcheinander?
Es sind sehr zarte Klänge, nicht überall gleichzeitig. Es hat Bewegungssensoren auf dem Gelände. Indem man sich bewegt, verändert man die Klänge.
Das klingt nach einer Hightech-Installation.
Vor einem Monat haben wir rund 1.3 Kilometer Kabel verlegt. Diese Kabel und die Klangquellen soll man aber nicht sehen. Die Lautsprecher sind zum Beispiel in Vogelhäuschen.
Welche Art Musik ist zu hören?
Wir sind von einer Flötensammlung aus dem 17. Jahrhundert ausgegangen, dem «Flötenlustgarten». Man hört aber auch neu komponierte Klänge oder australische Vogelstimmen. Das alles vermischt sich zu einem sehr meditativen Klangteppich, der nun erstmals in der Schweiz erklingt.