- Das Blues Festival Baden plante sein diesjähriges Schlusswochenende mit vielen Konzerten vom 29./30. Mai wie immer im Nordportal, dem grossen Veranstaltungslokal in Baden.
- Doch das Nordportal bekam eine Absage. Der Grund: Parallel zum Blues Festival findet in der unmittelbaren Nachbarschaft die «Frühlings-Wiesn» statt.
- Diese Verantstaltung ist eine Art Oktoberfest. Das vertrage sich nicht mit einem Blues Festival, finden die Blues-Organisatoren und gehen nun in die Eventhalle Stanzerei, die weiter weg liegt.
- Das Nordportal verliert wegen der Absage 10'000 Franken und ist wütend auf die Stadt Baden.
Clive Hupf betreibt das Nordportal auf eigene Rechnung. Die Absage des Blues Festivals trifft ihn hart. Dass sich das Festival und das Frühlingsfest – es findet in der Alten Schmiede statt, ca. 100 Meter vom Nordportal entfernt – in die Quere kommen, dafür macht er die Stadt Baden verantwortlich.
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Diese hat der «Frühlings-Wiesn» eine Bewilligung erteilt. Hupf findet, die zuständige Stelle sollte zuerst Daten abgleichen, bevor man Bewilligungen erteilt. So hätte man erkennen können, dass das erste Wochenende des Frühlings-Oktoberfestes und das letzte Wochenende des Blues Festivals auf die gleichen Tage fallen.
Für seinen finanziellen Verlust macht er deshalb nicht das Blues Festival verantwortlich, sondern die Stadt Baden. Er hat dem Stadtrat und allen Einwohnerrätinnen und -räten einen Brief geschrieben, mit deutlichen Worten. Hupf spricht von einer «unfairen Behandlung». Und er macht sich Sorgen um seine Zukunft: «Die Existenz des Nordportals wird ohne jeglichen Grund und Rücksichtnahme aufs Spiel gesetzt. Ein Skandal!»
Ungute Gefühle beim Blues Festival
Aber warum verlegt das Blues Festival sein Schlusswochenende überhaupt? Susanne Slavicek, Geschäftsführerin und Präsidentin des Festivals, spricht von zwei Kulturen, die aufeinander treffen würden und einem «unguten Gefühl», das zur Absage ans Nordportal geführt habe.
Es habe zwar Gespräche mit der Firma Wiesn Event GmbH gegeben. Dies hätten aber die Zweifel nicht ausgeräumt. Das Bierfest könne die Blues-Anlässe akustisch stören. Der Weg zum Festival führe durch das Bierfest und es könnte Probleme geben mit den Parkplätzen und der Anlieferung von Material, erläutert Slavicek.
Das sind zwei Kulturen. Von daher hatten wir kein gutes Gefühl, das nebeneinander zu machen.
Simon van Voornfeld, Geschäftsführer der «Wiesn Event GmbH», versteht diese Ängste nicht. Sicher, die Terminüberschneidung sei nicht ganz glücklich. Aber er findet, die «Frühlings Wiesn» und das Blues Festival wären gut aneinander vorbeigekommen: «Wir haben einen Katalog von Massnahmen erstellt, zum Beispiel zu Wegführung und musikalischen Zeitabläufen. So haben wir einen absolut machbaren gemeinsamen Weg gefunden.»
Wir haben einen absolut machbaren gemeinsamen Weg gefunden
Doch das Blues Festival wurde sein ungutes Gefühl nicht los, sagte dem Nordportal ab und führt seine Anlässe nun in der Stanzerei durch. Das Nordportal ortet die Schuldigen für die unglückliche Situation bei der Stadt, weil die Sache mit der Bewilligung schief gelaufen sei.
Bei der Stadt heisst es auf Anfrage, man suche eine Lösung und schreibe dem Nordportal eine Antwort. Öffentlich äussere man sich erst in einigen Tagen dazu.