Vier Jahre hat es gedauert, von der Idee bis zur Realisation der Klanginstallation. Bruno Bangerter, Geschäftsführer der ARA Thunersee, war mit seiner Frau an einem Vortrag über alte Instrumente. Er sei fasziniert gewesen über vom Spiel auf einer Knochenflöte.
Nach dem Konzert auf dieser Flöte war uns klar, da muss man etwas machen
Der Gang unterhalb der ARA sei schliesslich auch eine Höhle, wie jene, in der man die 40'000 Jahre alten Instrumente gefunden hat. Und auch der Fundort stelle für ihn eine Gemeinsamkeit dar mit der ARA Thunersee. Die ursprünglichen Flöten wurden nämlich in der Nähe von Ulm in Deutschland gefunden. Und ein neues Verfahren, dass die Kläranlage kürzlich in einer neuen Anlage einweihte, stammt auch aus Ulm. Es filtert Spuren von Medikamenten oder Kosmetika aus dem Wasser.
Die deutsche Flötistin Anna Friederike Potengowski, die am Vortrag spielte, war sehr interessiert an der Idee einer Klanginstallation im Gang der Kläranlage. Und vor Ort entschied sie sich, die Idee umzusetzen. Die Töne der Flöte – eine Reproduktion der alten Schwanenknochenflöte – mischen sich mit Geräuschen der Anlage. Zum Beispiel aus dem Büro, vom Abfluss der ARA, oder vom Betriebsfahrrad.
Wir haben ja ein grosses Areal und sind mit dem Velo unterwegs. Das hat die Flötistin fasziniert.
In vier Jahren ist nun die Klanginstallation entstanden. Sie dauert neun Minuten und endet musikalisch an der Quelle der Aare. Mit der Einweihung der neuen Anlage wird auch die Installation für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Für Bruno Bangerter ein spezieller Moment: «Ich habe vier Jahre darauf gewartet, jetzt bin ich gespannt, wie die Leute darauf reagieren.»