Kritik I: Am Hauptbahnhof St.Gallen leuchtet seit Anfang April eine digitale Uhr. Vierecke, Kreuze und Kreise geben die exakte Uhrzeit im Binärcode an. Das Kunstwerk von Norbert Möslang sorgte für mediale Aufregung, als die Uhr eingeweiht wurde. Die Uhr könne man nicht lesen, wurde kritisiert – sie sei «Schwachsinn». Andere hingegen lobten das Werk; es setze einen «markanten ästhetischen Akzent».
Kritik II: Nachdem sich die erste mediale Aufregung gelegt hat, gibt es erneut Kritik. Diesmal aber nicht an der digitalen Uhr. Unter Beschuss steht die von aussen gut sichtbare Anzeigetafel der Verkehrsbetriebe. «Diese störende Beeinträchtigung der ästhetischen Wirkung erweckt den Eindruck eines unreflektierten, achtlosen Umgangs mit öffentlicher Kunst», kritisieren die beiden Stadtparlamentarier Clemens Müller (Grüne) und Karl Schimke (FDP). Sie wollen nun vom Stadtrat wissen, wie er die Situation beurteilt und ob er bereit ist, die Plazierung zu überdenken.