Sie stehen seit 1990 im Strandbad der Stadt Olten, beachtet werden sie von den Badi-Gästen aber kaum: die Betonplastiken von Jörg Mollet. Ein neuer Kunstführer möchte dieses und andere Kunstwerke im öffentlichen Raum in Olten nun wieder bekannter machen.
Das neue Büchlein «Kunst in Olten» führt zu 83 Skulpturen, Wandbilder, Eisenplastiken und Statuen, die teilweise seit langer Zeit in der Stadt präsent sind, aber kaum beachtet werden. Kunstwerke im öffentlichen Raum würden oft erstellt und danach vergessen, so Friederike Schmid, Projektleiterin von «Kunst in Olten».
Dabei hätten die Kunstwerke interessante Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel von den riesigen Diskussionen, als 1948 beim Schulhaus Frohheim eine Statue einer nackten Frau aufgestellt wurde. «Mütter beschwerten sich beim Schulleiter, weil sie ihren Kindern keinen solchen Anblick zumuten wollten», erzählt Schmid.
Die Kunstwerke befinden sich aus ganz verschiedenen Gründen in Olten. Viele sind im Rahmen von Bauprojekten als «Kunst am Bau» realisiert worden. Es gab aber auch Schenkungen. So haben beispielsweise die SP und der Gewerkschaftsbund der Stadt Olten eine Skulptur geschenkt zum 90. Jahrestag des Landestreiks 2008.
Finanziert wird der Kunstführer durch eine anonyme Spende. Der Spender möchte sich dafür einsetzen, dass Kunst verstärkt wahrgenommen werde, so Friederike Schmid. Auch in Grenchen habe er ein ähnliches Projekt finanziert.
Bei der Erstellung des Kunstführers konnte Schmid auf die Vorarbeiten von Christof Schelbert zurückgreifen. Er hat als Professor an der Hochschule für Gestaltung und Kunst der FHNW ein Projekt betreut, das ein Inventar der Kunstwerke in Olten erarbeitete.
Die Kunstführer mit den fünf Spaziergängen zu den 83 Kunstwerken sind ab sofort gratis erhältlich, beim Kunstmuseum Olten, bei Olten Tourismus und am Informationsschalter im Stadthaus.