«Die Pracht der Tracht» heisst die neue Ausstellung, welche das Kunstmuseum Solothurn am Freitagabend eröffnet hat. Es geht um die Schönheit des traditionellen Kleidungsstücks. Und um viel mehr.
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Mit rund 200 Bildern, Filmausschnitten, Werbeplakaten und einer Videoinstallation, wird das Thema der Trachten-Darstellung zum ersten Mal in der Schweiz so umfassend behandelt.
Amiet in Gesellschaft
Viele Bilder sind Leihgaben aus allen Teilen des Landes, etwa die berühmte «Bündnerin am Brunnen» von Giovanni Segantini aus dem Segantini-Museum von St. Moritz.
Andere Bilder stammen aus den eigenen Beständen des Kunstmuseums Solothurn, etwa das monumentale Gemälde «Richesse du soir» von Cuno Amiet. Es kann nun für einmal in Gesellschaft anderer Trachten-Bilder bewundert werden.
Frühe Souvenirs
Die Ausstellung zeigt insbesondere, wie sich das Frauenbild von Jahrhundert zu Jahrhundert verändert hat. Auf den frühesten Darstellungen von Trachten sind erotische junge Frauen vom Lande zu sehen. Es waren Souvenirs für die ersten Touristen, welche im 18. Jahrhundert die Schweiz bereisten.
Spätere Maler zeigen die Trachtenfrauen dann züchtig, fromm, bieder. Die Bilder für Touristen machten religiösen Darstellungen Platz. Und auch die politische Seite der Trachtenbilder thematisiert die Ausstellung. Auf Werbeplakaten für die Landesausstellung von 1939 wird die Trachtenfrau zu einem Teil der geistigen Landesverteidigung.
Tracht selber ist Kunst
Ein kleinerer, doch ebenso wesentlicher Teil der Ausstellung, macht die Tracht selbst aus. Es werden einzelne Elemente wie Hauben oder Trachtenschmuck präsentiert. Das filigrane Handwerk verdeutlicht: Nicht nur die ausgestellten Bilder, auch die Tracht selber ist Kunst!