Ab dem Jahr 2020 müssen Zürcher Gemeinden auf 1000 Einwohner fünf Asylsuchende aufnehmen. Momentan sind es sechs Asylbewerber pro 1000 Einwohner. Und bevor diesen März das neue Asylgesetz in Kraft getreten ist, lag die Quote bei sieben Personen.
Diese neuerliche Senkung ergebe sich aus der rückläufigen Zahl der Asylgesuche, sagte der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP) am Donnerstag vor den Medien. Die Umsetzung des neuen Asylgesetzes laufe reibungslos.
«Viele Menschen kennen die Umgangsformen nicht»
Seit der Neustrukturierung des Asylwesens hat sich die Zusammensetzung der Asylbewerber verändert. Dem Kanton Zürich werden mehr Personen zugewiesen, bei denen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie in der Schweiz bleiben. Deshalb verstärkt der Kanton seine Integrationsbemühungen.
Konkret gibt es Kurse zur Schweizer Kultur, sogenannte «Swiss Skills»-Kurse. Andrea Lübberstedt, die Chefin des Kantonalen Sozialamtes, sagt gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen», was dort vermittelt wird: «Wie funktioniert das Bildungswesen, was ist wichtig im Gesundheitssystem. Oder welche Regeln gelten, wenn man sich eine Waschküche teilt?» Solche Fragen werden in diesen muttersprachlich geführten Kursen besprochen.
Zusammenarbeit mit AOZ
Das Angebot ist zwar noch im Aufbau, es sei aber bereits abzusehen, dass sich das Engagement lohne, so Andrea Lübberstedt. Seit diesem Sommer seien acht Kurse durchgeführt worden, in enger Kooperation mit der Asylorganisation Zürich (AOZ). «Das Interesse ist wahnsinnig gross. Es beeindruckt mich, wie wissbegierig diese Leute sind.» Die Asylbewerber wollten möglichst viel darüber erfahren, was von ihnen erwartet werde.