Es gibt weniger zu tun: Restaurants oder Coiffeursalons mussten in der Corona-Krise schliessen. Andere Firmen meldeten Kurzarbeit an, weil es im Betrieb weniger zu tun gibt. Kurzarbeit anmelden, das müssen nun auch einige Arztpraxen. Warum haben die Mediziner weniger zu tun, obwohl sie doch in der aktuellen Situation zu den gefragtesten Helfern gehören?
Spezialisten und Hausärzte betroffen: Auch Hausärzte hätten momentan weniger zu tun, sagt etwa Severin Lüscher, der in Schöftland eine Gruppenpraxis mitbetreibt. Er hat ein Gesuch für Kurzarbeit eingereicht. Wo normalerweise täglich 100 Patientinnen und Patienten die Praxis besuchten, seien es aktuell noch 25. Um das Virus nicht zusätzlich zu verbreiten, würden viele nicht dringende Untersuchungen oder Operationen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, so Lüscher. Betroffen davon seien neben den Hausärzten vor allem Spezialisten wie Urologen, Physiotherapeuten oder Augenärzte.
Genügend im Spital: Mehrere solche Spezialisten finden sich im «Institut für Arbeitsmedizin» in Baden. Laut Leiter Dieter Kissling würden diese Ärzte momentan nur zu 50 Prozent arbeiten. Er habe ihnen den Hinweis gegeben, sie sollten sich beim Kanton melden für Einsätze in den Spitälern.