Es kostet eine Gemeinde 1300 Franken pro Jahr, um Mitglied zu sein beim Verein Energiestadt. Alle vier Jahre müssen Gemeinden sich wieder zertifizieren lassen, um sich weiterhin «Energiestadt» nennen zu dürfen. Am 30. November entscheidet nun die Gemeindeversammlung von Schneisingen darüber, ob das Dorf aus dem Verein austreten soll.
SRF: Adrian Baumgartner, Gemeindeammann von Schneisingen, der Gemeinderat beantragt der Gemeindeversammlung, das Energiestadt-Label zurückzugeben. Warum?
Wir wollen das Geld, das wir für die Mitgliedschaft und die Zertifizierung ausgeben – das sind rund 2000 Franken pro Jahr – lieber direkt in Projekte investieren.
Was heisst denn das? Gehen Sie zum Beispiel in die Schule und geben dort Tipps, wie man Energie sparen könnte?
Ja, etwa so. Wir haben eine Energiekommission, die wir gegründet haben, als wir vor acht Jahren Energiestadt wurden. Die Kommission hat ein grosses Arbeitsprogramm ausgearbeitet. Und dieses wollen wir auch weiterführen.
Hat das Label Energiestadt der Gemeinde Schneisingen in den letzten Jahren denn etwas gebracht?
Ja sicher. Man hat dann einen gewissen Druck, um Auflagen zu erfüllen. Das kann schon zu einem Umdenken führen. So haben wir z. B. den Papierverbrauch reduziert, wir haben einen Teil der Strassenlampen auf LED umgerüstet und wir verwenden nur Ökostrom. Aber eben, wir wollen jetzt das Geld für das Label einfach anders einsetzen.
Das Gespräch führte Mario Gutknecht.