- Die Idee für das «Service Innovation Lab» entstand 2012. Das Motto heute lautet: «Wir machen das Unfassbare fassbar und hauchen Ihren Ideen Leben ein».
- Das Projekt kostete gemäss Angaben der HTW rund 600'000 Franken. Am meisten kostete der Umbau des ehemaligen Starkstromlabors.
- Erste Projekte wurden im vergangenen Jahr unter anderem mit der Graubündner Kantonalbank, Rhätischen Bahn oder Trumpf Grüsch durchgeführt.
Ein hoher Raum, der Teppich dezent grau, das Whiteboard wandfüllend, dazu Schachteln mit Lego oder farbigem Plastilin. Das neue Labor an der HTW erinnert teilweise an ein Spielzimmer. Dies sei Absicht, erklärt Urs Jenni, Projektleiter und Professor an der HTW. «Dieser Raum ist wie ein dreidimensionales Blatt Papier, auf dem neue Konzepte und Geschäftsmodelle entstehen können». Objekte und Zeichnungen seien hilfreich, um sich über Ideen auszutauschen.
Cartoons für die Entwicklung einer Hypotheken-App
Einer der ersten Kunden war die Graubündner Kantonalbank (GKB). Eine Gruppe von Mitarbeitern beschäftigte sich während fünf Tagen mit dem Thema Haus- und Wohnungskauf und was die Kunden dabei umtreibt.
Für die Entwicklung eines neuen Apps habe man verschiedene Methoden angewendet, von Gesprächen mit Kunden über selber gezeichnete Cartoons bis zu einem einfachen Prototypen. «Für viele Mitarbeiter war das zu Beginn sehr schwierig», sagt Tiziano Lorenz, der bei der GKB für neue Projekte zuständig ist.
Doch er zieht ein positives Fazit. Seine Mitarbeitenden seien überrascht gewesen ob der vielen Ideen, und, sagt der ehemalige Unternehmensberater: «Ich habe noch nie so viel in fünf Tagen erreicht».
Die HTW als Unternehmensberaterin?
Die Churer Fachhochschule positioniert sich damit im Feld der Unternehmensberatung. Ein Tag mit Moderation sei ab 3000 Franken möglich, hiess es auf Nachfrage an der Medienkonferenz.
Auf die Frage, ob Unternehmensberatung die Aufgabe einer Schule sei, antwortet Urs Jenni, auch Leiter des Schweizerischen Instituts für Entrepreneurship an der HTW: «Es ist eine Grauzone». Doch die HTW könne auf diesem Feld tätig sein, solange sie die Forschung und damit auch die Entwicklung neuer Methoden in den Vordergrund stelle.
SRF 1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr