Zusammen mit dem Kanton Luzern ist Freiburg eine Insel. Es sind die einzigen Kantone, in denen die Läden am Samstag bereits um 16 Uhr schliessen. In allen anderen Kantonen bleiben die Läden mindestens bis um 17 Uhr offen.
Die Freiburger Ladenbesitzer seien im Nachteil, fand das Freiburger Kantonsparlament. Es stimmte einer Gesetzesänderung mit 68 zu 28 Stimme und zwei Enthaltungen zu.
Das ist keine Revolution.
Künftig können auch in Freiburg die Läden am Samstag bis um 17 Uhr offen bleiben. Das sei noch lange keine Revolution, sagt SVP-Grossrat Stéphane Peiry.
Zustimmung auch von linker Seite
Selbst Grossräte der SP stimmten für längere Öffnungszeiten. SP-Grossrat und Freiburger Stadtpräsident Thierry Steiert: «Die Läden sind wichtig für die Stadt». Allerdings: Das Ladensterben werde dadurch nicht verhindert, relativiert Steiert.
Wir müssen Kunden um sechzehn Uhr hinauswerfen.
Ladenbesitzer wie Philippe Angeloz vom gleichnamigen Kleidergeschäft begrüsst die längeren Öffnungszeiten. «Wir müssen Kunden um sechzehn Uhr raus werfen». Auch Christine Zurbriggen von der Boutique «Fun» ist froh um die Lockerung: «Kundinnen gehen nach Bern, weil sie weniger Stress haben.»
Gewerkschaftlicher Widerstand
Die Gewerkschaft Unia hingegen kündigt bereits das Referendum an. «Die Arbeitsbedingungen werden noch schlechter», sagt Gewerkschaftssekretär und SP-Grossrat Armand Jaquier. Kommt das Referendum zustande, entscheidet das Volk an der Urne. In der Vergangenheit hat das Stimmvolk längere Öffnungszeiten jeweils abgelehnt.