Es sind sechs Bauprojekte zwischen den Bahnhöfen Liestal und Basel, welche SBB und Bund in den nächsten Jahren vorantreiben. Alle verfolgen sie das gleiche Ziel: Die Züge auf dieser Strecke sollen häufiger und pünktlicher fahren - und den Passagieren so mehr Komfort bieten.
Am Montag nun war der Startschuss für eines der grössten Ausbau-Projekte in der Region: Der Bahnkonten Liestal soll auf vier Spuren ausgebaut werden. Dadurch können Züge aus dem Adlertunnel in Liestal künftig einfacher kreuzen und die Kapazität der Strecke von Basel nach Olten wird grösser. 380 Millionen Franken kostet alleine dieser Ausbau. Hinzu kommt später ein weiteres Grossprojekte beim Bahnhof Muttenz, sowie der Bau zweier neuer Gleise im Bahnhof Basel.
Zwei bis drei Minuten längere Fahrzeiten
Bevor die Pendler von diesem Ausbau profitieren, müssen sie in den nächsten Jahren jedoch mit Einschränkungen leben. SBB-Züge haben nämlich im Fahrplan ein bis zwei Minuten Reserve, damit sie auch im Falle von Baustellen, die sie langsamer passieren, pünktlich ankommen. Im Ergolztal reicht diese Reserve aber wegen der vielen Baustellen nicht mehr.
Die SBB müssen deshalb für die meisten Züge zusätzlich eine Extra-Reserve von nochmals zwei bis drei Minuten einrechnen. «Zwei bis drei Minuten längere Fahrzeiten ist auf den ersten Blick nicht viel, wird aber dazu führen, dass nicht mehr alle Anschlüsse funktionieren», sagt Mathias Rellstab, Fachjournalist von der Schweizerischen Eisenbahn-Revue. In einem Fall führte dies auch bereits im Baselbieter Parlament, im Landrat, zu Diskussionen. Eine Entlastungs-S-Bahn zu Stosszeiten kann nämlich wegen dieser zusätzlichen Zeit-Reserve nicht mehr an jedem Bahnhof halten.
Landrat will SBB-Pläne nicht einfach hinnehmen
Die Arbeiten am Bahnknoten Liestal sollen 2025 abgeschlossen sein.