- Die bürgerlichen Jungparteien im Kanton Zug wollen per Initiative die Ladenöffnungszeiten um eine Stunde verlängern, unter der Woche bis 20 Uhr und samstags bis 18 Uhr.
- Nun legt die Zuger Kantonsregierung einen radikalen Gegenvorschlag vor: Die Läden sollen von 6 Uhr morgens bis 23 Uhr abends geöffnet sein dürfen, und zwar auch am Samstag.
- Bei den Detaillisten kommt der Vorschlag gut an, sie begrüssen die Lockerung. Kritik kommt aber von der SP, weil die Liberalisierung zu Lasten der Angestellten gehe.
Im Internet könne man rund um die Uhr einkaufen, sagt die Zuger Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann: «Deshalb müssen wir auch dem Detailhandel einen grösseren Spielraum verschaffen.» Die Regierung will darum die Öffnungszeiten komplett freigeben, bis auf die Einschränkungen, die durch das Arbeitsrecht vorgegeben sind. Sie bestätigt einen entsprechenden Bericht des Onlineportals «Zentralplus».
Zustimmung von Detaillisten, Kritik von der SP
Bei der Zuger Detaillistenvereinigung kommen die Pläne der Regierung gut an: «So können alle Läden selber entscheiden, wann sie geöffnet haben wollen; das macht es den Leuten möglich, auch nach Feierabend noch in Zug einzukaufen», sagt Johanna Margraf, Präsidentin von Pro Zug.
Das sieht Barbara Gysel, Präsidentin der Zug SP, anders. Nur weil die Läden länger offen seien, würden die Leute nicht mehr einkaufen: «Vor allem die kleineren Läden kommen dadurch unter Druck, weil sie sich nicht mehr Personal und damit längere Öffnungszeiten leisten können.»
Die Vorschläge gehen jetzt in die Vernehmlassung. Spätestens im September soll das Zuger Kantonsparlament über die neuen Ladenöffnungszeiten entscheiden.