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Lärmige Kampfjets Knatsch um Militärflugplatz in Meiringen spitzt sich zu

Zehn Gemeinden im Berner Oberland kritisieren den Bund scharf. Sie werfen dem VBS «Unwillen» und «Mutlosigkeit» vor.

Die Kritik der zehn Gemeinden am VBS ist deutlich: die Verhandlungen kämen nicht vorwärts. «Konstruktive Vorschläge» von Seiten der Gemeinden würden auf «Unwillen und Mutlosigkeit» treffen, heisst es in einer Medienmitteilung.

Grosse Lärmbelastung

Die Region um den Militärflugplatz Meiringen leide stark unter dem Lärm der Kampfjets, sagt Roland Frutiger, Gemeindepräsident von Meiringen: «Familien klagen, dass kleine Kinder ihren Mittagsschlaf nicht machen können. Aber es gibt auch viele Menschen, die grundsätzlich unter der Lärmbelastung leiden.»

Diese Dreifachbelastung ist zuviel für uns.
Autor: Roland Frutiger Gemeindepräsident Meiringen

Durch die Felswände und Hügel links und rechts des Flugplatzes würde sich der Lärm noch verstärken. «Hinzu kommt, dass wir zum Flugplatz noch den Schiessplatz Axalp und den Übungsraum Haslital haben», diese Dreifachbelastung sei zu viel, so Frutiger.

Die zehn Gemeinden vom Brienzersee bis Guttannen verlangen vom VBS, dass dieses 250 stille Arbeitsplätze im Bergtal ansiedelt. Dies als Kompensation für den Fluglärm, den der Betrieb auf dem Militärflugplatz Meiringen verursacht. Die Forderung der Gemeinden ist nicht neu. Bereits 2012 verlangte die Berner Kantonsregierung als Kompensationsmassnahmen für den Fluglärm, dass in der Region neue und stille Arbeitsplätze angesiedelt werden.

VBS spiele auf Zeit

Es sei eine beliebte Taktik der Bundesverwaltung, den Wechsel bei Milizbehörden abzuwarten und damit ständig auf Zeit zu spielen, schreiben die Gemeinden in einer gemeinsamen Mitteilung. Weiter kritisieren die Gemeinden, dass im «Verwaltungsapparat des Bundes das Fingerspitzengefühl für die Problematik und Anliegen unserer Region fehlt».

Kontrolltrum vom Flugplatz.
Legende: Militärflugplatz Meiringen Von hier starten und landen jährlich bis zu 5000 Kampfjets. Matthias von Wartburg/SRF

Angesprochen auf die Vorwürfe aus dem Haslital räumt Bruno Locher, Chef Raum und Umwelt beim VBS, ein: «In der Kommunikation lief in der Vergangenheit nicht alles optimal. Wir schaffen kontinuierlich daran, dass das immer besser wird.»

Auch für die Forderung nach einer Lärmkompensation in Form von zusätzlichen Arbeitsstellen hat er Verständnis. Nur: «Solche Forderungen erhalten wir nicht nur aus Meiringen. Wir prüfen das Anliegen. Jedoch hängt die Zukunft des Flugplatzes in Meiringen auch von der Beschaffung des neuen Kampfjets ab.» Im Klartext: Bis die Kampfjet-Beschaffung geregelt ist, müssen sich die Gemeinden im Haslital gedulden.

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