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Sendeturm mit Bodeninfrastrukturen
Legende: Der 217 Meter hohe ehemalige Sendeturm bringt den Forschern Erkenntnisse für die Klimaforschung. Keystone

Landessender Beromünster Vom Sende- zum Forschungsturm

Der denkmalgeschützte Turm erfüllt heute eine neue Aufgabe. Forschern dient er als Klimamessstation.

Der ehemalige Mittelwellenturm Beromünster hat ein zweites Leben erhalten. Mit seiner Hilfe studieren Forscher, wie viel Treibhausgase die Schweiz ausstösst und wie sich diese Gase verhalten. Das sind wichtige Grundlagen, um die Klima-Erwärmung besser zu verstehen.

Der Luzerner Markus Leuenberger ist Physikprofessor an der Universität Bern und Leiter der Klima-Messungen. «Dieses Projekt freut mich auch ganz besonders, da ich von meinem Heimatort Oberkirch den Turm immer vor Augen hatte», sagt Leuenberger.

Ideale Messvoraussetzungen in luftiger Höhe

Die CO2-Messungen im ehemaligen Landessender Beromünster sind nicht die einzigen in der Schweiz, aber sie haben eine wichtige Funktion. Die anderen Mess-Stationen saugen die Luft recht nahe am Boden ein.

Dadurch können die Messungen durch lokale Einflüsse stark beeinflusst werden, zum Beispiel durch eine nahe gelegene Stadt, in der Heizungen, Verkehr und Industrie viel CO2 produzieren. In Beromünster hingegen erhalten die Forscher auch Werte von über 200 Metern über Boden, wo die Luft grossflächig durchmischt ist.

Überraschende Erkenntnisse

Dank den Messungen und Berechnungen haben die Forscher in Beromünster bereits etwas entdeckt. Zuvor dachten sie, dass die Pflanzen in unseren Breitengraden nur im Sommer stark atmen, also respirieren - und CO2 abgeben, im Winter aber eher ruhen. Markus Leuenberger: «Erstaunlich ist, dass die Pflanzen im Winter aktiver sind als bisher angenommen.» Das Projekt, das bereits seit mehreren Jahren läuft, wird deshalb fortgesetzt.

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