Zürich kann nun doch mit den Urner rechnen. Der Landrat hat am Mittwoch einen Verpflichtungskredit über 200'000 Franken für einen Gastauftritt am Sechseläuten im Jahr 2020 gutgeheissen. Dies obwohl die Finanzkommission beantragte, den Kredit zu streichen.
Vom Gesamtbetrag wollte die Regierung 50'000 Franken im Budget 2019 unterbringen. Ein Minderheitsantrag aus der Kommission, den Kredit doch beizubehalten, wurde schliesslich bei der Abstimmung mit 38 zu 16 Stimmen bei 5 Enthaltungen gutgeheissen.
Der Fraktionssprecher der SVP hatte bemängelt, die Regierung habe es verpasst, die «nackten Zahlen» mit Informationen zur Verwendung der 200'000 Franken zu versehen. Es handle sich um eine Blackbox. Auch SP/Grünen wollten keine Beiträge für das Sechseläuten sprechen.
Für den Kredit sprachen sich jedoch FDP und CVP aus. Die Werbewirkung des Auftritts sei nicht zu unterschätzen, aber nicht zum Nulltarif zu haben, hiess es im Rat. Das Reputationsrisiko beim Ausschlagen der Einladung sei real.
Grössenwahn oder nicht?
200'000 Franken seien ein «Grössenwahn», hiess es von Seiten der SVP. Sie beantragte eine Kürzung auf 120'000 Franken, scheiterte aber damit. Landammann Roger Nager sagte, die Kosten beruhten auf Erfahrungswerten anderer Kantone und seien kein Grössenwahn.
Der Grossteil der Ausgaben komme den Urner Gewerbetreibenden und den Teilnehmenden aus dem Kanton zugute. Dazu erhalte Uri die Möglichkeit, sich im Internetauftritt sowie der Zeitschrift des Sechseläutens und an der gemeinsamen Medienkonferenz zu präsentieren.