Der Baselbieter FDP-Landrat Balz Stückelberger musste die letzten Tage in Quarantäne in seinem Haus in Arlesheim verbringen. Stückelberger wurde vor rund zehn Tagen positiv auf das Corona-Virus getestet. Anschliessend hatte er Fieber und Gliederschmerzen. Gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF erzählt er im Interview, wie er die letzten Tage erlebt hat.
SRF Regionaljournal: Herr Stückelberger, wie geht es ihnen?
Balz Stückelberger: Vielen Dank. Es geht mir besser. Ich bin seit über 48 Stunden symptomfrei und von dem her kann man sagen, es geht mir gut.
Welche Symptome hatten sie?
Ich hatte Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Fieber, Husten, das volle Paket.
Wie merkt man eigentlich, dass man sich angesteckt hat?
Es kam bei mir wie angeschossen. Da ich gegen Grippe geimpft bin und praktisch nie Grippe habe, wusste ich schnell, was los war. Es war gegen Abend an einem Freitag den 13. Ich war unterwegs an einem Apéro. Zu Hause ging es dann anschliessend richtig los, wie angeworfen. Ich begab mich sofort in Quarantäne. Am anderen Tag liess ich mich testen in der Predigerkirche in Basel. Das war sehr gut organisiert, sehr freundlich, sehr professionell. Der Moment mit dem Stäbchen in der Nase und im Rachen war unangenehm. Ich war aber froh, dass ich dann rasch Gewissheit hatte.
Sie hatten noch Kontakt mit Leuten. Haben sie diese informiert?
Ja, selbstverständlich. Das war das Erste, das ich getan habe. Ich wollte alle informieren. Ich muss dazu sagen, dass wir die Abstandsvorschriften immer eingehalten hatten, so gut das möglich war. Aber zum Glück hatte ich in dieser Woche nicht mehr so viele Termine.
Pikant ist, dass in dieser Woche der FDP-Parteitag stattgefunden hat. Haben sie nun den Baselbieter Freisinn mit Corona angesteckt?
Nein. Ich hatte zwar Auftritt dort, aber das war sehr gut organisiert. Man achtete sehr auf die Distanz, dass sich niemand zu nahe kam und mein Auftritt war nur sehr kurz.
Wenn man von null auf hundert plötzlich zuhause bleiben muss und auf ein Zimmer reduziert wird, ist das sehr gewöhnungsbedürftig.
Wie geht es ihrer Familie?
Meine Frau wurde auch positiv getestet. Bei den Kindern weiss man es nicht so genau. Sie sind aber fit.
Wie lebt es sich in der Quarantäne zu Hause?
Das ist schon eine sehr spezielle Situation. Ich bin immer viel unterwegs und wenn man von null auf hundert plötzlich zu Hause bleiben muss und auf ein Zimmer reduziert wird, ist das sehr gewöhnungsbedürftig. Man hofft, dass man sehr viel schlafen kann und die Zeit schnell vorbeigeht.
Noch eine politische Frage: Sie arbeiten beim Verband Arbeitgeber Banken. 2008 setzte sich die Schweiz in der Finanzkrise für die Banken ein. Nun gibt es Stimmen, die sagen, die Banken sollen sich nun für die KMU einsetzen. Unterstützen sie diese Forderung?
Selbstverständlich unterstützen die Banken die Unternehmen. Die Banken versorgen ihre Kunden mit Liquidität und sind mit Hochdruck dran. Die Banken sind selbstverständlich da für ihre Kunden und die Unternehmen.
Das Interview führte Dieter Kohler.