- Das Parlament stimmte geschlossen gegen den günstigeren Vorschlag der Regierung; diese hatte 13,9 Millionen Franken veranschlagt.
- Wegen zusätzlich bewilligter Ausweichstellen für Autos kostet die Sanierung nun 16,4 Millionen Franken. Die Regierung bezeichnet die Variante als unverhältnismässig.
- Mit den Bauarbeiten an der Kehrsitenstrasse soll frühestens 2019 begonnen werden.
Die Kehrsitenstrasse auf der Nordseite des Bürgenstocks führt am Vierwaldstättersee entlang von Stansstad nach Kehrsiten. Die 1878 gebaute Klippenstrasse verläuft teilweise am Fels und ist steinschlaggefährdet. Sie quert auch ein Amphibienlachgebiet von nationaler Bedeutung.
Sie dient als Wander- und Naherholungsweg und als Erschliessungsstrasse für Anwohner. Grösstenteils weniger als 3,20 Meter breit, kreuzen sich auf ihr Autos und Velos mit Fussgängern. Das führt immer wieder zu Konflikten.
Jeder im Dorf hatte wohl schon mal einen kaputten Rückspiegel nach dem Kreuzen.
Die Regierung beantragte eine Sanierung für 13,9 Millionen Franken. Sie sah unter anderem 14 Ausweichstellen vor, wo sich Autos kreuzen können. Zu wenig in den Augen einiger Anwohner. So auch für FDP-Landrätin Liliane Lauterburg: «Es gibt sehr unübersichtliche Stellen auf der kurvenreichen Strasse. Deshalb hatte wohl schon jeder im Dorf einmal einen kaputten Rückspiegel nach dem Kreuzen.»
Deshalb verlangten die Anwohner vier weitere Ausweichstellen. Kostenpunkt: 2,5 Millionen Franken. Die Regierung bezeichnete diese Forderung als unverhältnismässig. Sie könne auch zu Mehrverkehr und der Forderung nach einer Öffnung für weitere Kreise führen.
Das einstimmige Resultat im Landrat gilt es zu akzeptieren.
Entsprechend sagte Baudirektor Josef Niederberger nach der verlorenen Abstimmung: «Wir haben gekämpft und verhandelt mit der Begleitgruppe. Nun hat sich ihre Variante durchgesetzt. Das einstimmige Resultat im Landrat gilt es zu akzeptieren.»
Strasse ein Jahr lang gesperrt
Mit den Bauarbeiten an der Kehrsitenstrasse soll frühestens 2019 begonnen werden. Nebst den Ausweichstellen für Autos (aber auch für Fussgänger und Velos) sind Massnahmen gegen Steinschlag geplant, die Instandsetzung der bestehenden, denkmalgeschützten historischen Brüstungsmauern sowie Unterführungen und Leitwerke für Amphibien.
Während den Bauarbeiten wird die Strasse für den Verkehr rund ein Jahr lang gesperrt. Für den Personenverkehr ist während dieser Zeit ein Pendelbetrieb mit einem Boot vorgesehen; ausserdem ist eine Lastenfähre für Zulieferer sowie Polizei und Feuerwehr geplant.