Wenn am ersten Maisonntag die Landsgemeinde stattfindet, kennt die Glarner Regierung den Wetterbericht meist genauso gut wie das Memorial. Auch 2013 wird das Wetter an der Landsgemeinde zur Zitterpartie. Es scheint aber, dass die Wettergötter an den Politgeschäften interessiert sind, denn am Sonntagmorgen legt sich ein Minihoch über die Alpen.
Sonnenbrille zum Einzug?
Landammann Andrea Bettiga und die illustre Schar der Ehrengäste können sich freuen: Beim Einzug in den Ring ist es trocken, und wahrscheinlich gibt es sogar zwischen den Quellwolken zeitweise Sonnenschein. Der Gesamteindruck ist freundlich, und bei Temperaturen um 12 Grad muss niemand wirklich frieren.
Gibt es Schweissperlen im Ring?
Im Laufe der Landsgemeinde wird es immer wärmer. Bis um 14.00 Uhr steigen die Temperaturen auf etwa 17 Grad. Die beiden militärischen Ehrengäste, Korpskommandant Aldo Schellenberg, Kommandant der Luftwaffe, und Divisionär Hans-Peter Kellerhals, Kommandant der Territorialregion 4, werden in ihren dicken Uniformen froh sein, dass es nicht noch wärmer wird. Gefühlte 30 Grad könnte es aber auf den Rängen geben. Schon bei der Änderung des Steuergesetzes in Traktandum 4 und beim Memorialsantrag «Mietrechtsverfahren kostenlos» könnten die Wogen hochgehen. Da ist beim Glarner Landammann Andrea Bettiga kühles Blut gefragt, für einen Landammann mit Wurzeln am Comersee eine echte Herausforderung.
Petrus interessiert sich wenig für Kindergärten
Aktuelle Wetterinformationen
Gegen das Ende der Landsgemeinde werden die Quellwolken über den Bergen immer grösser und ein kurzer Regenguss auf dem Zaunplatz ist nicht ganz ausgeschlossen. So könnte es durchaus sein, dass Petrus allfälligen hitzigen Diskussion zum Thema Hochdeutsch im Kindergarten ein feuchtes Ende setzt, bevor die Emotionen im Glarner Ring überschwappen.
Über die Durchführung der Landsgemeinde gibt Telefon 1600 am Sonntag ab 6 Uhr Auskunft, ebenso informieren Radio SRF in den Frühnachrichten von 7 und 8 Uhr und die Lokalmedien. Eine Verschiebung dürfte dieses Jahr kein Thema sein, zumal seit 1978 nie mehr eine Landsgemeinde verschoben wurde.