Über 88'000 Lastwagen fuhren letztes Jahr über den Simplonpass, darunter viele mit gefährlichen Gütern. Und viele in nicht einwandfreiem Zustand: Jede dritte Kontrolle von LKWs brachte im Jahr 2018 Mängel zutage, schreibt die Walliser Kantonspolizei, seien es Mängel am Fahrzeug oder bei den Lenkern, die zum Beispiel die Ruhevorschriften nicht eingehalten hatten. Nun werden die Kontrollen verzehnfacht.
Von 800 Stunden Lastwagen-Kontrollen will die Walliser Polizei auf 8000 Stunden pro Jahr ausbauen, sie sollen neu täglich stattfinden. Dazu werden für vier Polizisten und einen Mechaniker neue Arbeitsplätze geschaffen, die ausschliesslich für Schwerverkehrskontrollen eingesetzt werden. Finanziert werden die Stellen vom Bundesamt für Strassen.
Es gibt neu zwei fixe Schwerverkehrs-Kontrollpunkte an den Standorten Gamsen und Gondo, aber auch mobile Kontrollen werden verstärkt.
Verbesserungen schon lange gefordert
Der letzte grosse Unfall am Simplonpass war im Januar 2015: Bei einem mit hochexplosivem Aceton beladenem Lastwagen versagten die Bremsen, der LKW schoss in der Nähe von Brig über eine Brücke und explodierte. Wie durch ein Wunder wurde nebst dem Chauffeur niemand verletzt.
Im Nachgang an dieses Unglück forderten die Gemeinden an der Passstrasse in einem offenen Brief an die damalige Verkehrsministerin Doris Leuthard Massnahmen für mehr Sicherheit. In der Folge wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die auch an Sicherheitsmassnahmen arbeitete.
In den letzten Jahren wurde viel investiert in die Sicherheit am Simplonpass. Zum Beispiel wurden Bremsstrecken gebaut, Kiesbette, in die die Lastwagen fahren können und so gebremst werden. Auch gibt es Rückhaltebecken für Flüssigkeiten und Löschwassertanks. Diese Massnahmen reichten aber vielen nicht. Nun werden also die Kontrollen der Lastwagen verstärkt.