Ärztinnen und Ärzte von Verbier wollen den Ort und das ganze Val de Bagnes wegen des Corona-Virus unter Quarantäne stellen. Sie halten die Region für einen der grösseren Infektionsherde in der Schweiz. Die Ärztin Sabine Popescu zieht wie bereits andere Kollegen aus Verbier und Umgebung die Alarmglocke, wie die Walliser Tageszeitung Le Nouvelliste berichtete. Laut Popescu hat es in Verbier und dem Tal zu viel «Kommen und Gehen», vor allem von Arbeiterinne und Arbeitern oder Putzleuten. So könne die gesundheitliche Situation nicht stabilisiert werden.
Der Bund will keine Quarantäne
Der Kanton Wallis bat den Bund, die Situation zu beurteilen und dieser winkt ab. «Der Bundesrat will kein ganzes Dorf unter Quarantäne stellen», sagt der Walliser Staatsratspräsident Roberto Schmidt gegenüber dem Regionaljournal von Radio SRF. Gesundheitsminister Alain Berset habe klar gesagt, wieso der Bundesrat gegen eine Quarantäne im Grundsatz sei. Es führe nur zu neuen Problemen, wenn man die Leute einsperren würde. Erfahrungen in anderen Ländern hätten gezeigt, dass dies zu Suizidgedanken oder häuslicher Gewalt führen könne.
Freiwillig auf Kontakt verzichten
Laut den Ärztinnen und Ärzten muss man jedoch das Wallis und die ganze Schweiz vor Verbier schützen. Staatsratspräsident Roberto Schmidt nimmt die Bedenken ernst: «Die Leute in Verbier müssen nun freiwillig den Kontakt nach Aussen vermeiden.»
Zudem seien Massnahmen ergriffen worden: Spielplätze und Parks seien geschlossen. Seit Samstagmorgen würden laut den Gemeindebehörden auch keine örtlichen Busse mehr fahren. Ausserdem seien die Besitzer von Zweitwohnsitzen gebeten worden, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu vermieten.