Beschleunigen und den Motor aufheulen lassen: Lästiger Alltag für viele Quartierbewohnerinnen und -bewohner. Im Kampf gegen solche PS-Protzer will das Zürcher Kantonsparlament nicht auf «Lärmblitzer» setzen. Und es werden auch keine Rayonverbote für Fahrer lauter Sportwagen verhängt. Ein Vorstoss der Grünen mit diesen Forderungen wurde im Rat knapp abgelehnt.
Lärmgeplagte Anwohner könnten wegen eines lauten Autos nicht einfach die Polizei alarmieren, begründeten die Grünen ihr Postulat. Beim Eintreffen der Polizei sei das Auto schliesslich schon lange weg. Deshalb brauche es neue Massnahmen, um die Bevölkerung vor Auto-Posern zu schützen. SP, EVP und Grüne teilten die Meinung, dass der Kanton seinen Spielraum nutzen müssen, auch wenn das Strassenverkehrsgesetz Sache des Bundes sei.
Die Polizei tut genug, Velofahrer stören mehr
Die bürgerlichen Parteien und die AL sprachen sich jedoch gegen «Lärmblitzer» und Rayonverbote aus. Die AL anerkannte zwar das Lärmproblem, wollte der Polizei aber keine weiteren Kompetenzen zugestehen. Die Polizei könne schon heute gegen laute Autos vorgehen.
Diese Meinung teilte für einmal die SVP. «Halbaffen» mit Pop-Off-Ventilen würden schon heute aus dem Verkehr gezogen, sagte Kantonsrat René Isler, selber seit 36 Jahren bei der Polizei. Das Postulat impliziere, dass die Polizei nichts tue, was nicht stimme. Und die FDP war der Meinung, dass Velofahrer, die sich nicht an die Regeln halten, viel mehr störten als ein paar laute Autos.
Halbaffen mit Pop-Off-Ventilen werden schon heute aus dem Verkehr gezogen.
Auch Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP) sprach sich im Kantonsrat gegen den Vorstoss aus. Die Kantonspolizei ziehe überlaute Autos bereits heute aus dem Verkehr. 129 Autos seien es im letzten Jahr gewesen, sagte Fehr. Im Jahr zuvor habe es 150 Verzeigungen gegeben.