Sie schnattern wie normale Enten, sind aber grösser, haben einen aufrechten Gang und Rossschnecken sprichtwörtlich zum Fressen gern: Laufenten. Ursprünglich aus Südostasien, wurden die scheuen aber pflegeleichten Tiere Mitte des 19. Jahrhunderts nach Europa eingeführt. Im Gegensatz zu früher werden Laufenten heutzutage jedoch nicht mehr so oft gehalten.
Wenn aus einem Hobby mehr wird
Die Familie Geisser aus Mörschwil SG hat seit rund drei Jahren Laufenten. Seit Anfang Jahr bietet sie einen Laufentenverleih an. «In anderen Teilen der Schweiz gibt es das bereits, zum Beispiel in der Innerschweiz. In der Ostschweiz kennt man das meines Wissens aber noch kaum», sagt Judith Geisser. Deshalb vermietet sie ihre sechs Laufenten mit den Namen Ronja, Wiliam, Edi, Emil, Lisa und Britta nun, damit diese in den Gärten ihrer jeweiligen Mieter auf Rossschneckenjagd gehen – als ökologische Alternative zu Schneckenkörnern.
Positive Erfahrungsberichte
Einer der «Abnehmer» von Geissers Laufenten ist Flavio Conte aus Uttwil TG. «Auch wir hatten ein Schneckenproblem in unserem Garten», sagt er. Und, ist er zufrieden? «Ja, es wirkt – vorläufig. Wir haben deutlich weniger Rossschnecken im Garten.» Auch gefalle ihm die amüsante Art der Laufenten, weshalb man ihnen lange zuschauen könne. Auch die Nachbarn hätten keine Problem mit dem Geschnatter im Garten.
Die Familie Giger aus St. Gallen teilt die Einschätzung von Flavio Conte. Auch sie mietete vor Kurzem drei Laufenten aus Mörschwil und ist zufrieden. «Die grösste Freude hatte aber wohl unser zweijähriger Sohn», sagt Mutter Larissa Giger. «Für ihn war das Highlight des Tages jeweils die Enten am Morgen aus ihrem Stall zu lassen und dann nachzuschauen, ob sie ein Ei gelegt hätten.» Dies sei zum Glück immer der Fall gewesen.