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Lebensretter im Oberland «Das hat mit Heldentum nichts zu tun»

Der Interlakner Daniel Harder rettet seit 50 Jahren Leben. Und hat nun ein Buch geschrieben darüber.

Schon mit zwölf Jahren war Daniel Harder mit der Ambulanz unterwegs: Sein Vater hat in den 50er Jahren einen Krankentransportdienst aufgebaut – zuerst mit alten Feuerwehrautos, später erhielt er einen VW-Bus. «Der Bus stand bei uns in der Garage und ich wusste, wo man das Blaulicht startet» erinnert sich Daniel Harder.

Ich wurde zum Blaulicht-Junkie.
Autor: Daniel Harder über sich als 12-Jährigen

Das Buch

Mit 18 Jahren fuhr er seinen ersten Einsatz am Steuer eines Ambulanzfahrzeugs – allerdings noch ohne Führerschein. «Es war eine Notsituation: Ein Baby musste ins Spital und mein Vater war nicht zu Hause, also musste ich entscheiden.»

Niemand wusste, dass ich nicht fahren durfte.
Autor: Daniel Harder über seine erste Ambulanzfahrt – ohne Führerausweis

Harder liess sich schliesslich zum Psychiatrie- und Narkosepfleger ausbilden und begann mit 22 seine Tätigkeit im Spital Interlaken. Und bald auch bei der Rega: Als er den damaligen Rega-Präsidenten Fritz Bühler an einem Anlass fragte, was es denn brauche, um mitzufliegen, erhielt er prompt einen Termin für ein Vorstellungsgespräch. Und wurde Teil des Rega-Teams.

Und so kam es ohne Vorbereitung oder Schulung zu meinem ersten Helikopter-Einsatz – an Ostern 1979.
Autor: Daniel Harder über seine Anfänge bei der Rega

Blaulicht-Junkie ist der 62-jährige Daniel Harder heute nicht mehr – Rettungseinsätze mit der Ambulanz fährt er aber trotz seiner Funktion als Leiter Anästhesiepflege im Spital Interlaken immer noch. «Heute sage ich meinen Chauffeuren, ‹fahr langsam, es pressiert›: lieber gesund und in gutem Zustand ankommen.»

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)

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