Weil viele Spenderinnen und Spender in den Ferien weilen, nehmen die Blutreserven im Sommer immer ab. Dieses Jahr wird die Situation aber durch die Hitze verstärkt. «Bei Temperaturen bis 40 Grad ist es schwierig, die Leute zu überzeugen, dass sie spenden gehen», stellt Oliver Theusinger fest. Er ist der medizinische Leiter des Zürcher Blutspendezentrums.
Letzte Woche rief das Zentrum zu Spenden auf. Das zeigte aber nur kurz Wirkung. Oliver Theusinger erwartet, dass es zwei bis drei Wochen dauert, bis die Blutreserven wieder den üblichen Stand erreichen und sein Zentrum die Spitäler wie gewohnt beliefern kann.
Blut könnte teurer werden
Dazu kommt ein neues Problem. Von Frankreich her breitet sich das sogenannte «West-Nil-Virus» aus – ein Virus, das von der Tigermücke übertragen wird. Bis jetzt ist noch niemand in der Schweiz daran erkrankt. Sollte das Virus die Schweiz erreichen, würden zusätzliche Tests notwendig.
«So ein Test kostet pro Spender 35 Franken», erklärt Theusinger. Das würde das Blut in Zukunft für die Spitäler und letztlich für die Patientinnen und Patienten verteuern.