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Lehrplan 21 «Davon lasse ich mich nicht stressen»

In den meisten Primarschulen der Region wird jetzt der Lehrplan 21 eingeführt. Was ändert sich? Eine Lehrerin erzählt.

Es geht los mit der Umsetzung des Lehrplans 21. In den Kantonen Luzern, Schwyz, Uri, Nidwalden und Obwalden gilt der neue Lehrplan ab diesem Schuljahr. Im Kanton Zug startet er 2019. Die Einführung des Lehrplans verläuft Schritt für Schritt und gilt zuerst für die Primarschulen. Das Ziel des neuen Lehrplans ist es, den Schulstoff in den Deutschschweizer Klassenzimmern zu vereinheitlichen.

In Luzern habe es viel Vorbereitung gebraucht bis der Lehrplan für die Schülerinnen und Schüler parat gewesen sei, sagt der Luzerner Bildungsdirektor Reto Wyss: «Für alle Volksschullehrpersonen haben wir rund 200 Einführungsveranstaltungen durchgeführt. Anschliessend liefen noch die schulinternen Weiterbildungen.» Nun seien die Lehrpersonen gut vorbereitet.

Im ersten Moment kann die Dichte und Genauigkeit des Lehrplans verunsichern.
Autor: Monika Kunz Primarlehrerin

Was ändert sich nun konkret?

Diese Frage beantwortet die Primarlehrerin Monika Kunz. Sie unterrichtet eine 4. Klasse im Schulhaus Littau Dorf im Kanton Luzern. Zum ersten Mal bereitete sie sich auf dieses Schuljahr mit dem Lehrplan 21 vor.

SRF News: Macht Sie der Lehrplan 21 nervös?

Der lange Weg zum Lehrplan 21

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Eine grosse Mehrheit stimmte 2006 der Vereinheitlichung der Volksschulen zu. Während vier Jahren, in Zusammenarbeit mit Kantonen, Fachpersonen und Lehrerschaft, war ein 470-seitiges Werk enstanden. Im Zentrum steht der Erwerb von Kompetenzen. Informationen und Beiträge von SRF finden Sie hier oder auf der offiziellen Webseite des Lehrplans 21.

Monika Kunz: Das eigentlich nicht, nein.

Was hat sich für Sie in der Vorbereitung des Schuljahres verändert?

Wir haben bewusst im neuen Schulfach «Natur, Mensch, Gesellschaft» zwei Themen rausgenommen, die wir zusammen im Team nach dem Lehrplan 21 vorbereitet haben.

Dieses neue Fach ersetzt «Mensch und Umwelt». Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, was ihre Viertklässler dort nun neu lernen?

Neu ist zum Beispiel das Thema «am Weiher». Darin soll behandelt werden, was alles am Weiher passiert. Im Lehrplan steht ganz konkret, dass dieses Thema auf der vierten Primarstufe behandelt werden muss. Dementsprechend bereiten wir dieses Thema so vor.

Wie finden Sie es als Lehrerin, dass Ihnen nun genauer auf die Finger geschaut wird?

Es hat Vorteile, wenn man ab und zu etwas Neues macht. Solange ich nicht alles auf einmal umsetzen muss, finde ich es spannend mal wieder den Unterricht zu überdenken. Im ersten Moment kann die Dichte und Genauigkeit des Lehrplans aber schon verunsichern. Aber ich habe mir gesagt, dass ich mich nicht stressen lassen will. Laut dem Kanton hat man zehn Jahre Zeit, um den Lehrplan 21 umzusetzen und diese Zeit werde ich mir sicher nehmen.

Werden Ihre Schülerinnen und Schüler nach den Sommerferien Veränderungen am Unterricht feststellen?

Ich glaube, ganz konkret werden sie nicht so viel merken. Sie werden aber spüren, dass sie mehr Schule haben. Für Einige wird das wohl sehr streng werden, vor allem für Drittklässler, die zwei Stunden mehr pro Woche Unterricht haben.

Das Gespräch führte Lea Schüpbach

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