Ein «Bschiss» sei der Lehrplan 21, findet René Steiner, EVP-Kantonsrat aus Olten. Zusammen mit Vertretern von SVP, GLP und CVP ist Steiner Co-Präsident des Komitees «JA zu einer guten Volksschule ohne Lehrplan 21».
Ein «Harmonisierungs-Bschiss» sei der Lehrplan deshalb, weil er Harmonisierung verspreche, dieses Versprechen aber nicht einhalte. Zum Beispiel dann, wenn es um das Thema Fremdsprachen gehe. Solothurn beginne in der dritten Klasse mit Früh-Französisch, der Nachbarkanton Aargau mit Früh-Englisch. Ein Kantonswechsel werde für Familien deshalb nicht einfacher, denn der neue Lehrplan zementiere diese Strukturen.
Ein weiterer Punkt, an dem sich die Gegner stören, ist die Fokussierung des Unterrichts auf Kompetenzen. In anderen Ländern habe sich gezeigt, dass eine allzu starke Konzentration darauf nicht förderlich sei, so Steiner. Wissen anwenden sei nicht möglich, wenn durch weniger Lernen zu wenig Wissen vorhanden sei.
Solothurner Alleingang als Standortvorteil?
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Der Lehrplan 21 habe auch seine guten Seiten, gibt René Steiner gegenüber SRF zu. Die negativen Auswirkungen würden aber überwiegen. Auch wenn die meisten anderen Deutschschweizer Kantone das neue Werk einführten, müsse Solothurn nicht unbedingt mitmachen. Ein eigener Lehrplan könne sich lohnen, wenn die anderen Kantone nicht mehr zufrieden seien mit dem gemeinsamen Werk.
Zudem sei der bisherige Solothurner Lehrplan auf dem aktuellen Stand - etwa beim Thema ICT, also Computer an der Schule. Der Lehrplan sei stetig angepasst und aktualisiert worden, und sei kein altes Buch, wie ihn die Befürworter des neuen Lehrplans darstellten.