Der gebürtige Jamaikaner erzielte bereits vor einer Woche in Basel mit 10.16 über 100m eine ausgezeichnete Zeit, die er nun sogar unterbot. Seine gute Form verdankt er der Konsequenz aus der vergangenen Saison. Damals stand er zwar an den Europameisterschaften im Final, verpasste aber die Limite für die Olympischen Spiele in Rio und war immer wieder verletzt.
London statt Basel
In der Folge krempelte er sein ganzes Leben um und verlegte seine Trainingsbasis nach London. Sein dortiger Trainer Clarence Callender weilte letzte Woche in Basel und erklärte dem Regionaljournal seine Ziele mit Alex: «Ich will, dass er den Schweizer Rekord noch einige Male unterbietet und sich nicht nur für die WM sondern auch für die nächsten Olympischen Spiele qualifiziert.» Mit seiner Leistung von diesem Wochenende hat der OB-Sprinter auf die Forderungen seines Trainers bereits erfolgreich reagiert.
Wenn Alex Wilson mal wieder in Basel weilt, dann zählt er auf die Unterstützung seines Förderers Christian Oberer. Er ist seit 12 Jahren Coach, Trainer und Vaterfigur in einem. «Wir telefonieren fast jeden Tag miteinander. Ich kann mich stets an ihn wenden, wenn ich mal ein Problem habe.», sagt Wilson über Oberer.
«Ich kenne keine Grenzen»
Doch zur Zeit scheint er problemlos glücklich zu sein. «Ja, ich habe noch weitere Ziele. Ich möchte irgendwann die 100m unter 10.0 Sekunden laufen.» Christian Oberer pflichtet ihm bei: «Das ist nicht unrealistisch. Denn wenn alle Bedingungen stimmen, traue ich ihm diesen Coup zu.» Vielleicht schon bei den Weltmeisterschaften in London. Quasi ein Heimspiel für Alex. «Ich wohne direkt neben dem Stadion.» Und darauf angesprochen, wo denn seine Grenzen liegen, meint er entwaffnend optimistisch: «Ich kenne keine Grenzen!»