Es war für Géraldine Ruckstuhl der erste Wettkampf seit acht Monaten: Am Meeting in Langenthal vom Samstag trat sie im Speerwerfen an und wurde erste. Trotz Schutzmassnahmen aufgrund des Coronavirus sei der Wettkampf eigentlich immer noch gleich, sagt die 22-Jährige: «Ein 100-Meter-Lauf ist immer noch 100 Meter lang. Daran hat sich nichts geändert.»
Die Zwangspause hat Géraldine Ruckstuhl mit intensivem Training ausgefüllt. Dabei musste die Luzernerin aber auf unkonventionelle Ideen setzen, da sie ihre gewohnte Infrastruktur nicht nutzen konnte: «Darum bin ich zurück ins Elternhaus und trainierte im eigenen Kraftraum. Daneben habe ich das Training auf Landstrassen oder Plätze verlegt.»
Auf diese ungewöhnliche Trainingsphase folgt eine spezielle Saison. Da Grossanlässe wie die Olympischen Spiele oder die EM abgesagt sind, hat sich die Luzernerin andere Ziele gesetzt. Sie will an den Schweizermeisterschaften im Mehrkampf und im Einzel brillieren. Die vielen Wettkämpfe in der Schweiz seien ein Déjà-vu, sagt die Siebenkämpferin aus Altbüron: «Ich gehe wohl an Meetings, an welchen ich schon lange nicht mehr war, weil es nicht in meine Saisonplanung passte. Nun habe ich gar keine andere Möglichkeit, als an diese Wettkämpfe zu gehen.»