Christoph Eymann hat der Bildungspolitik im Kanton Basel-Stadt seinen Stempel aufgedrückt. Einer der Meilensteine seiner Amtszeit war die Schulreform. Eymann glich das Schulsystem jenem der Nachbarkantone an. Er trennte sich vom exotischen System mit Orientierungsschule und Weiterbildungsschule und führte eine sechsjährige Primarstufe und dreijährige Sekundarstufe ein.
Dass diese Reform fast ohne Widerstand über die Bühne gegangen sei, habe ihn selber überrascht, sagt er im Interview. Er erkläre sich dies erstens mit der Tatsache, dass das alte Schulsystem am Ende kaum noch Anhänger hatte. Und zweitens sei es gelungen, alle wichtigen Akteure hinter die Reform zu bringen: Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitungen, aber auch die politischen Parteien. Die Basler Schulen, davon ist er überzeugt, seien heute daher gut aufgestellt.
Baselbiet soll Universitätskanton bleiben
Etwas anders sieht es mit der Universität aus. In Eymanns Amtszeit gelang es zwar, die Trägerschaft gleichberechtigt auf beide Basler Kantone zu verteilen. Mittlerweile wird diese bikantonale Trägerschaft jedoch von der politischen Rechten im Baselbiet in Frage gestellt. Dennoch gibt sich Eymann zuversichtlich: Die Baselbieter Bevölkerung habe sich in Abstimmungen stets hinter die Universität gestellt. Daher glaube er, dass sich das Baselbiet auch in Zukunft als Universitätskanton verstehe.
Ich werde mich über meine Amtszeit hinaus dagegen wehren, dass Fakultäten geschlossen werden.
Kämpferisch äussert sich Eymann zur Frage, ob die Universität Basel aus Spargründen einzelne Fakultäten schliessen müsste, wie das Bürgerliche im Baselbiet fordern. «Ich werde mich über meine Amtszeit hinaus dagegen wehren, dass Fakultäten geschlossen werden.» Und es komme auch nicht in Frage, Zulassungsbeschränkungen beispielsweise für die Geisteswissenschaften einzuführen.
Graben zwischen Stadt und Land ist grösser geworden
Dass allgemein das Verhältnis zwischen Basel-Stadt und Baselland in letzter Zeit schwieriger geworden sei, bedauert Christoph Eymann. Rückblickend müsse man festhalten, dass die Initiativen für eine Kantonsfusion kontraproduktiv gewesen seien. Sie hätten die Gräben zwischen den Kantonen vergrössert.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)