Mit dem Rückzug verärgert der Kanton die Firma Schumacher, die wegen der geplanten Zusammenarbeit mit dem Kanton nach eigenen Angaben Millionen investierte.
Im März 2016 hatten die Schumacher AG und der Kanton Freiburg eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Buchlogistik, der Buchbinderei und technischer Dienstleistungen bekanntgegeben. In diesem Rahmen vereinbarten die beiden Parteien auch den Verkauf des Fabrikgebäudes in Schmitten für gut 20 Millionen Franken.
Die Zeit drängt
Nun haben aber technische Schwierigkeiten beim geplanten Umbau den Freiburger Staatsrat veranlasst, auf die Verwendung des vom Kantonsparlament bewilligten Kredits zu verzichten, wie er am Freitag mitteilte. Angesichts des dringenden Bedarfs an Lagerflächen, etwa wegen des Umbaus der Kantons- und Universitätsbibliothek, werde eine Alternative gesucht.
Firma Schumacher gerät unter Druck
Die Leitung der Firma Schumacher will nun prüfen, ob sie Haftungsansprüche geltend macht, wie sie am Freitag mitteilte. Dank des vereinbarten Verkaufs der Liegenschaft hätte sich die Firma entschulden und mit Investitionen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern können.
Der Verwaltungsrat werde nun Alternativen für die erfolgreiche Weiterführung des Traditionsunternehmens mit heute noch 114 Angestellten suchen müssen. Die anhaltende Strukturveränderung und die niedrigen Preise der Konkurrenz hätten das Geschäft der Schumacher AG in den letzten Jahren stetig erschwert.
Dem Kantonsparlament will der Freiburger Staatsrat im Herbst einen neuen Vorschlag für ein interinstitutionelles kantonales Lager für Kulturgüter (SIC) vorlegen.