Die Baselbieter Regierung will das Kantonsspital Baselland (KSBL) neu organisieren und zwar ohne Neubau. Ärzte-Verbände hatten in jüngster Zeit Druck gemacht, für ein neues Spital an einem neuen Standort.
Davon will die Regierung aber nichts wissen. Ein Neubau sei zu teuer und es fehle die Zeit zur Realisierung. Deshalb will die Regierung die zwei bestehenden Standorte Liestal und Bruderholz sanieren, mit je neuen Schwerpunkten. Das Kantonsspital Liestal soll für eine erweitere Grundversorgung zuständig sein. Das Bruderholz dagegen soll sich als Zentrum für Bewegungsapparat, Rehabilitation, Alter und Schmerzklinik profilieren.
Schnelle Umsetzung
Die Baselbieter Regierung entschied sich dabei für jene Variante, für die sich auch der KSBL-Verwaltungsrat ausgesprochen hatte. Gemäss Einschätzung der Regierung sei es auch eine Strategie, die schnell umgesetzt werden kann. Finanziert werden könne die Lösung mit zwei Standorten im Gegensatz zu anderen Varianten aus den Betriebserträgen und Eigenmitteln des KSBL. Zusätzliche Gelder des Kantons brauche es nicht.
Mit dem Entscheid erteilt die Regierung den Ärzte-Verbänden eine Abfuhr, die sich für eine Neubaulösung start gemacht hatten. Man sei enttäuscht und irritiert, heisst es in einer Medienmitteilung. Der Regierungsentscheid wird als «mut- und perspektivenlos» kritisiert.
«Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass eine «Zwei-Standorte-Variante» mit den bestehenden alten Gebäuden aus den 60er und 70er Jahren weder medizinisch noch betriebswirtschaftlich den Herausforderungen der Gegenwart und schon gar nicht jenen der Zukunft gewachsen ist.
Spital mit roten Zahlen
Eine neue Strategie braucht das KSBL, weil die Fusion mit dem Universitätsspital Basel im Februar geplatzt war. Der Zusammenschluss der beiden Spitäler wurde im Kanton Baselland an der Urne angenommen, im Kanton Basel-Stadt jedoch verworfen.
Das KSBL schreibt seit Jahren rote Zahlen. 2018 verbuchte es zwar einen Gewinn von 6 Millionen Franken. Zustande kam dieser aber nur dank der Auflösung von Reserven. Ohne Sondereffekte hätte das KSBL jedoch einen Verlust von 12,7 Millionen Franken erlitten.