Die Grünen empfehlen den SP-Sicherheitsdirektor Mario Fehr nicht zur Wiederwahl in den Zürcher Regierungsrat. Seine Parteikollegin und Namensvetterin Jacqueline Fehr erhielt von beiden Parteien die Unterstützung.
Der Co-Präsident der kantonalzürcher SP, Andreas Dauru, spricht nach diesem Entscheid von einer «verpassten Chance». Die Voraussetzungen wären gut gewesen für ein starkes linkes Viererticket. «Es ist enttäuschend, dass dies nun nicht mehr möglich ist.»
Schaden dürfte die Zersplitterung im linken Lager aber weniger den SP-Vertretern. Die beiden Bisherigen, Mario und Jacqueline Fehr, haben beste Chance auf eine Wiederwahl – mit oder ohne Unterstützung der Grünen und der AL.
Es trifft mehr die Grünen
Dagegen schwächt es eher die Chancen des Grünen Kandidaten Martin Neukom. Der junge Kantonsrat, der sich dafür ausgesprochen hatte, Mario Fehr zu unterstützen, gab sich am Donnerstagabend diplomatisch: «Die Delegierten sind davon ausgegangen, dass es strategisch keine wichtige Rolle spielt, ob wir beide SP-Kandidaten unterstützen. Wie sich das auswirkt, zeigt sich bei den Wahlen.»
Wie die konkrete Zusammenarbeit im linken Bündnis beim Wahlkampf aussehen wird, müsse in den nächsten Tagen besprochen werden, meint Andreas Dauru. Die SP hat an ihrer Delegiertenversammlung entschieden, beide anderen linken Kandidaturen – also Martin Neukom und Walter Angst von der AL – zu empfehlen. Ungeachtet, ob sich diese für oder gegen Mario Fehr aussprechen.
Hier eine Übersicht über sämtliche Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahlen im nächsten März.
Die Kandidatinnen und Kandidaten
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Bild 1 von 13. Die Bisherigen: SVP-Finanzdirektor Ernst Stocker ist der amtsälteste Regierungsrat. Er sitzt seit 2010 in der Kantonsregierung. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 13. Nach hitziger Diskussion hat ihn die SP wieder nominiert: Sicherheitsdirektor Mario Fehr musste in seiner Partei gegen Widerstände kämpfen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 13. Die Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh soll für die FDP den Sitz halten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 13. Die SP-Justizdirektorin Jacqueline Fehr kandidiert ebenfalls für eine zweite Amtszeit. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 13. Silvia Steiner ihrerseits soll nach vier Jahren als Bildungsdirektorin für die CVP den Sitz verteidigen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 13. Die Herausforderer: Kronfavoritin auf den Sitz des abtretenden Baudirektors Markus Kägi ist die Winterthurer SVP-Nationalrätin Natalie Rickli. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 13. Vorgesehen für den frei werdenden FDP-Sitz: Thomas Vogel, Fraktionschef der Liberalen im Kantonsrat, soll seinen Parteikollegen Thomas Heiniger beerben. Bildquelle: zvg.
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Bild 8 von 13. Die Grünliberalen schicken Kantonsrat Jörg Mäder in den Wahlkampf. Bildquelle: zvg.
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Bild 9 von 13. Der Winterthurer Martin Neukom (32) soll die Grünen zurückbringen in die Kantonsregierung. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 13. Der Präsident der Kantonalpartei soll als Kapitän vorangehen. Hanspeter Hugentobler will für die EVP einen Sitz holen. Bildquelle: zvg.
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Bild 11 von 13. Die 61-jährige Rosmarie Quadranti bewirbt sich für die BDP mit dem Leistungsausweis als Chefin der Bundeshausfraktion. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 13. Der Linksausleger: Walter Angst greift für die Alternative Liste in den Wahlkampf ein. Bildquelle: zvg.
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Bild 13 von 13. Der konservative EDU-Kantonsrat Hans Egli will dank einer Art «Macron-Effekt» die Sensation schaffen. Bildquelle: zvg.