Der Fall der Käserei Vogel aus Steinerberg im Kanton Schwyz sei aussergewöhnlich, sagt Beat Kollöffel. Er ist stellvertretender Kantonschemiker des Laboratoriums der Urkantone, welches die Listerien Verunreinigung nachgewiesen hat. Für knapp 30 Produkte der Käserei hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit eine öffentliche Warnung herausgegeben.
Das ist ein Fall, wie ich ihn noch nie erlebt habe.
Die Käse könnten von Listerien befallen sein und dürfen nicht gegessen werden. Für immunschwache und schwangere Personen kann das Bakterium gefährlich sein. Im Kanton Wallis ist eine Person mit einer Krebserkrankung an Listeriose gar verstorben, nachdem sie Käse der betroffenen Käserei verzehrt hatte.
«Wenn das Bundesamt eine Warnung veröffentlicht, handelt es sich sicher nicht um einen leichten Fall», sagt Kantonschemiker Beat Kollöffel, «und dann können wir von einer Strafanzeige gar nicht absehen». Weiter möchte er sich zum Fall nicht äussern.
«Das Schlimmste, das passieren kann»
Der betroffene Käser ist für SRF am Telefon nicht erreichbar. Er steht jedoch in Kontakt mit Stefan Truttmann von «fromarte», dem Dachverband der Schweizer Käsespezialisten. «Für den Betrieb ist es das Schlimmste, das passieren kann», sagt Truttmann, welcher im Verband für das Qualitätsmanagement zuständig ist. Bei einem Befall durch Listerien müsse die Produktion stillgelegt werden. «Der Image-Schaden ist gross.»
Der Käser werde den Betrieb nicht mehr aufnehmen, heisst es bei «fromarte» weiter. Er werde seine für dieses Jahr geplante Pension wegen des Ereignisses um einige Monate vorziehen.