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Live im Museum «Leute erreichen, die lieber auf dem Bildschirm zuschauen»

Einen Besuch im Museum, von daheim aus: Das bieten diesen Sonntagmorgen um 10 Uhr sechs Aargauer Museen. In einer Live-Übertragung auf YouTube wird vom einen ins andere Museum geschaltet. Jedes beleuchtet das Thema «Gesund in den Morgen» auf seine Weise.

Beteiligt am Online-Event sind das Aargauer Kunsthaus, das Historische Museum Baden, das Museum Aargau, das Museum Burghalde in Lenzburg, das Museum Langmatt in Baden, sowie das Stadtmuseum Aarau. Vom Schloss Lenzburg aus führt Fabio Rudolf durch das Programm.

Fabio Rudolf

Geschichtsvermittler Museum Aargau

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Der ausgebildete Bildhauer und Lehrer arbeitet für Museum Aargau als Geschichtsvermittler und bei Digitalprojekten. Daneben ist er unter anderem als Illustrator tätig.

SRF: Was bieten die Museen den Zuschauerinnen und Zuschauern am Sonntagmorgen?

Fabio Rudolf: Man kann es sich so vorstellen, als könnte man sich mit Kameras live in die Museen begeben. Dort sieht man nicht einfach eine Sitzung, wie man sie vielleicht von Video-Meetings via Zoom kennt. Man sieht aber auch nicht statische Räume, sondern es ploppt immer wieder neu ein spezielles Angebot auf und holt die Zuschauerinnen in die kulturelle Vielfalt der beteiligten Museen hinein. Gleichzeitig bringt es das Live-Erlebnis näher, das man sonst als Besucher bei einer Geschichtsvermittlung im Museum hat.

Man kann also daheim sitzen und erhält auf dem Smartphone oder dem Computer eine Show geboten?

Das ist so. Man kann sich natürlich gerne beteiligen. Es werden Fragen gestellt, die Besucher können sich über Facebook einklinken und mitmachen. Ein roter Faden führt durch die ganze Geschichte. Es ist mehr, als nur bei einer Sitzung dabei zu sein.

Wie läuft die Stunde denn ungefähr ab?

Ohne zu viel verraten zu wollen: Vom Schloss Lenzburg aus wird in die Thematik «Gesund in den Morgen» gestartet. Danach geht es zum Historischen Museum Baden und weiter ins Museum Langmatt. Jedes Haus spielt seine Stärken aus. Vom gutbürgerlichen Leben bis hin zur Robotik und Technik im Stadtmuseum Aarau.

Für wen ist das Angebot gedacht?

Es sind all jene, welche am Morgen neben dem Kaffee Lust auf Kultur haben, bevor sie dann selbst ins Museum kommen. Das können Besucher sein, welche Veranstaltungen im Museum bereits live kennengelernt haben. Wir haben auch die Hoffnung, dass wir neue Nutzergruppen ansprechen können, dass wir Leute erreichen, welche lieber auf einem Bildschirm zuschauen.

Die Museen wollen aber bestimmt auch zeigen, dass sie wieder offen haben. Werbung also?

Zum Experiment gehört auch, dass man Vermittlung und Marketing zusammenbringt. Im Museum Aargau haben wir bereits vor Corona mit einem Digital-Team gestartet, welches die beiden Bereiche so verbindet, dass die Kanäle des Marketings auch von den Vermittlern genutzt werden können. Dass auf den sozialen Medien etwas vermittelt werden kann, das tiefer geht, als die Anzeige für eine Veranstaltung.

Wie geht es mit dem Live-Experiment weiter?

Alle drei, vier Monate oder halbjährlich könnte eine solche Ausstrahlung wieder stattfinden. Es dürfen sich auch weitere Museen daran beteiligen.

Das Gespräch führte Bruno von Däniken.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 23.5.2020, 17:30 Uhr ; 

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