Bruce Nauman gilt als einer der wegweisenden Künstler der Gegenwart. Ihm widmet nun das Schaulager in Münchenstein die erste umfassende Retrospektive seit 25 Jahren. Gezeigt werden Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers, darunter sind Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien, Skultpuren bis zu Neon- und Video-Installationen.
Dazu zeigt das Schaulager auch frühe, auf Video aufgezeichnete Performances aus den 60er Jahren. Die Performance mit dem Titel «Wall-Floor-Positions» wird sogar drei Mal wöchentlich von Performance-Künstlerinnen live aufgeführt. Dabei nehmen sie innerhalb einer halben Stunde 30 verschiedene Positionen ein, wie sie Bruce Nauman selber entwickelt und auf Video aufgezeichnet hat.
«Bruce Nauman hatte damals soeben sein Kunststudium abgeschlossen und stellte sich die Frage, was mache ich eigentlich als Künstler?» sagt Kuratorin Isabel Friedli. «Er kam zum Schluss, dass alles, was er in seinem Atelier mache, Kunst sei.» So habe er begonnen, mit seinem Körper zu experimentieren und - immer im Kontakt mit dem Boden und der Wand - verschiedene Haltungen einzunehmen.
Verhältnis von Raum und Körper
«In dieser Arbeit werden sehr viele Fragen aufgeworfen, die für Bruce Nauman zentral sind, wie eben der Körper und sein Verhältnis zum Raum, die Ablesbarkeit von Faktoren wie Müdikeit, Gleichgewicht und Schwerkraft, die sich auf den Körper auswirkt», erklärt Isabel Friedli. Und eben deshalb habe man sich entschieden, gerade diese Performance wieder zu beleben.
Die Retrospektive zum Werk von Bruce Nauman ist bis Ende August zu sehen. Die Performance «Wall-Floor-Positions» wird jeweils am Donnerstag-, Samstag- und Sonntagnachmittag gezeigt.