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Lösung zeichnet sich ab Brienzer Rutschhäuser haben ein Versicherungsproblem

Die Gebäudeversicherung zahlt heute bei einem Totalschaden nichts, wenn ein Haus auf einem Rutschhang à la Brienz steht. Das soll sich ändern – die Versicherung arbeitet an einer Lösung.

Das rutschende Dorf. Das Dorf Brienz im Albulatal befindet sich auf einem Rutschhang. Während sich dieser früher einige Zentimeter bewegte, ist es laut neuen Messungen ein Meter pro Jahr. Das führt zu Schäden an den Häusern. Bereits heute gibt es meterlange Risse in Hausfassaden oder Türen, die nicht mehr schliessen.

Das Versicherungsproblem. «Langsame, voraussehbare Ereignisse sind in der ganzen Schweiz nicht versicherbar», erklärt Markus Feltscher, Direktor der Bündner Gebäudeversicherung. Dies treffe auch auf Brienz zu. Hier sei die Situation jedoch speziell: «Wir haben eine mögliche Gefährdung, die immens ist und zu existentiellen Schäden führen kann». So sei es möglich, dass wegen des Rutsches ein Haus nicht mehr bewohnbar sei.

Die Lösung. Aufgrund der Situation in Brienz habe die Bündner Gebäudeversicherung deshalb vor zwei Jahren das Problem national thematisiert, sagt Markus Feltscher. Vor wenigen Wochen sei ein wichtiger Meilenstein erreicht worden. Der Rückversicherer der Gebäudeversicherung habe sich bereiterklärt, unter bestimmten Umständen anfallende Kosten wie in Brienz zu übernehmen.

Die Bedingungen. Damit ein Haus, das langsam zerstört wird, versichert ist, müssen mehrere Punkte erfüllt sein:

  • Der Hang rutscht mehr als zehn Zentimeter pro Jahr.
  • Die Rutschung beschleunigt sich.
  • Es handelt sich um einen Totalschaden des Gebäudes.
  • Die Versicherungssumme wird erst ausbezahlt, wenn das Haus abgebrochen ist.

Der Zeitplan. Bis im Herbst will die Gebäudeversicherung Graubünden einen Vorschlag für die nötige kantonale Regelung präsentieren.

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