Der Aufstand der Aktionäre gegen den Spitzenlohn der BKW-Chefin blieb aus an der Generalversammlung. Zwei Millionen Franken erhielt Chefin Suzanne Thoma für das Jahr 2018, das sind 700'000 Franken mehr als im Jahr davor.
Die BKW gehört zu 52 Prozent dem Kanton Bern. Von dieser Seite kam im Vorfeld Kritik am hohen Lohn der BKW-Chefin. Der staatsnahe Energiekonzern gehe ein Reputationsrisiko ein mit einer solchen Vergütungspraxis, liess die Regierung verlauten. Gleichlautende Vorstösse gab es zuvor schon aus dem bernischen Kantonsparlament. Die Regierung forderte darauf, dass die Vergütungspraxis überprüft werde.
Das sicherte der BKW-Verwaltungsrat auch zu. Man gehe beim Lohnmodell über die Bücher, sagte BKW-Verwaltungsratspräsident Urs Gasche an der Generalversammlung. Er übte aber auch Kritik an der Kantonsregierung. «Es ist menschlich und verständlich, korrigierend eingreifen zu wollen. Aber es ist nicht fair.» Es gehe um eine seit Jahren kommunizierte und schrittweise umgesetzte Lohnpolitik. Ausserdem habe der Kanton bei der Ausgestaltung mit am Tisch gesessen.
Und die Aktionärinnen und Aktionäre?
So hoch die Emotionen im Vorfeld gingen, so unspektakulär behandelte die Generalversammlung das Thema. Zwei Wortmeldungen gab es zu den Topsalären: ein flammendes Plädoyer für die Vergütungen und die Leistungen von CEO Suzanne Thoma und ein kritisches Votum. Mit 86 Prozent Ja-Stimmen wurde der Vergütungsbericht genehmigt.