Die Betreibungsämter der Stadt Zürich sprechen vom «Ikea-Effekt»: Von einer Wegwerf-Gesellschaft, wo Sachgüter an Wert verlören. Dies zeige sich auch am Besitzstand der privaten Schuldner. «Sachpfändungen lohnen sich nicht mehr so wie in früheren Zeiten,» erklärt Yves de Mestral, Stadtammann im Kreis 3 und Präsident der Konferenz der Zürcher Stadtammänner.
Waren Lohnpfändungen um 1900 noch die Ausnahme, so sind sie heute die Regel. Umgekehrt verhält es sich bei den Sachpfändungen.
2017: Mehr Pfändungen, weniger Betreibungen
Im vergangenen Jahr haben die Betreibungsämter der Stadt Zürich gut 116'000 Betreibungen bearbeitet. Das entspricht einem leichten Rückgang im Vergleich zu 2016. Gestiegen ist hingegen die Zahl der Pfändungen. Rund 52'000 Pfändungen wurden vorgenommen, eine Zunahme um knapp vier Prozent.
Von den vollzogenen Pfändungen verlief etwas mehr als die Hälfte «erfolglos». Bei diesen Schuldnern waren weder pfändbare Sachwerte noch pfändbares Einkommen vorhanden. Die Forderungen, die so abgeschrieben werden mussten, beliefen sich auf 758 Millionen Franken. Rund 690 Millionen Franken davon entfielen auf eine einzige Betreibung einer natürlichen Person.