Was hat welchen Einfluss auf die Identität? Und welche Auswirkungen hat dies auf die Werke der Künstler? Diesen Fragen geht das Lucerne Festival in der diesjährigen Ausgabe nach.
Da wäre einerseits der Einfluss der Heimat: Der ungarische Komponist Béla Bartók erkundete zum Beispiel musikalisch die Volks- und Bauernmusik und interpretierte diese neu. Da ist andererseits das politische Klima, welches zum Beispiel für russiche Komponisten prägend war.
Igor Strawinsky oder Sergej Rachmaninow entschieden sich nach der Oktoberrevolution 1917 für ein Leben im Exil. Anders Dimitri Schostakowitsch, der geblieben ist und sich verleugnen musste, um politischen Repressionen zu entgehen.
Flüchtlinge haben am Lucerne Festival ihren festen Platz
Das Lucerne Festival schlägt auch den Bogen zur Gegenwart: Die Welt sei in Bewegung, schreibt Lucerne Festival zu seinem diesjährigen Sommeranlass. Noch nie seien so viele Menschen auf der Flucht gewesen. Flüchtlinge stünden zwischen Integration und Bewahrung des Eigenen, Alteingesessene fürchteten den Verlust ihrer Identität.
Das Festival integriert Flüchtlinge ins Programm. Unter anderem spielt das Flüchtlingsorchester Wien eine Sinfonie von Beethoven und Flüchtlinge gehen mit dem Festival-Radio auf Sendung: Beim Projekt Radio Identity besuchen Flüchtlinge Proben, führen Gespräche und gestalten acht Mal eine einstündige Live- und Web-Radio-Sendung.
Eröffnet wird das Festival am 11. August vom Lucerne Festival Orchestra unter der Leitung von Riccardo Chailly. Der Eröffnungsabend wird live in den Inseli-Park übertragen.
Das Lucerne Festival dauert bis zum 10. September.