Jedes grössere Unternehmen hat mittlerweile klare Regeln, welche Geschenke angenommen werden dürfen und welche nicht. Ein Ticket für einen guten Sitzplatz an einem Konzert des Lucerne Festivals sprengt meist den Rahmen einer vertretbaren Zuwendung.
Denn ein solches Billett kostet schnell mehrere hundert Franken. Werden also weniger Tickets von Sponsoren an Geschäftskunden weitergegeben? Fehlen dem Festival nun wichtige Einnahmen?
Die Sponsoren schauen heute mehr aufs Geld.
Michael Haefliger, der Intendant des Lucerne Festivals, winkt ab: «Bis jetzt haben wir kein Problem. Aber es stimmt schon, dass die Firmen vorsichtiger geworden sind.» Früher hätten Sponsoren häufig ihren Gästen nebst dem Ticket noch ein üppiges Abendessen und eine Nacht in einem teuren Hotel bezahlt. So etwas passiere heute nicht mehr. «Als Znacht reicht heutzutage manchmal auch schon eine Bratwurst», meint Haefliger lachend.
Weniger Sponsoring, anderes Programm
Die Unternehmen sind aber nicht nur vorsichtiger geworden, sondern das Geld zur Unterstützung eines solchen Festivals sitzt grundsätzlich nicht mehr so locker. «Die Sponsoren schauen mehr aufs Geld. Aber wenn der Chef einer Firma ein Herz für Klassik hat, dann ist es einfacher eine Partnerschaft aufzubauen», meint Haefliger.
Die Herausforderung sei, sich als Klassikfestival gegen andere Kultur- oder Sportanlässe durchzusetzen. Bezüglich Sponsoring muss das Lucerne Festival ständig am Ball bleiben. Nur dank deren Geld kann das Festival durchgeführt werden. Denn das Festival nimmt fast gleich viel durch Ticketverkäufe ein, wie durch Sponsoring.
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr