SRF News: Marcel Perren, wenn ich für heute Abend eine Übernachtung in Luzern suche, dann finde ich auf der Internetseite Airbnb mehr als 100 Angebote. Verursacht ihnen das Bauchweh?
Marcel Perren: Es macht mir nicht unbedingt Bauchweh. Das Phänomen der Airbnb's gibt es ja schon länger. Die Hotellerie ist traditionell aber wir als Vermarktungsorganisation, müssen auch mit den Entwicklungen mitgehen. Airbnb hat einen wichtigen Stellenwert und für mich ist es schön, wenn die Leute in unsere Region kommen und auch bei Airbnb übernachten. Ich freue mich über jede Person, die nach Luzern kommt.
Das tönt nach einem guten Nebeneinander der klassichen Hotellerie und der Internetplattform Airbnb. Ist wirklich keine Konkurrenz vorhanden?
Vorläufig ist es tatsächlich eher konstruktiv positiv. Das hat auch damit zu tun, dass es im Moment in der Tourismusregion Luzern gut läuft. Wir haben aber auch noch nicht so viele Airbnb Angebote. 2016 wurden rund 1600 Betten angeboten, das ist wenig im Gegensatz zu Regionen wie dem Wallis oder Graubünden. Spannungen wird es wohl erst dann geben, wenn die Logiernächte zurückgehen und die Angebote von Airbnb steigen.
An der Generalversammlung von Luzern Toursimus am Freitagabend machen sie Airbnb zum Thema. Was für Chancen oder Impulse bietet eine solche Plattform?
Neue Plattformen wie Airbnb sind sehr nahe am Markt und an den Konsumenten. Sie können auch flexibel reagieren und ihr Modell anpassen. Davon kann man lernen, also wie kann man sich schnell den Konsumentenwünschen anpassen.
Das Gespräch führte Lea Schüpbach