Eine unter diesen Gruppierungen ist das «Forum Weggis». Diese Bewegung in der Luzerner Seegemeinde gründete sich erst vor wenigen Monaten. Nun tritt ein Kandidat zu den Gemeinderatswahlen an. «In Weggis fühlen sich rund 25 Prozent der Wählerinnen und Wähler in keiner ortsansässigen Partei beheimatet», sagt Aldo Magno. Er ist einer der Gründer des «Forums Weggis».
Die Bewegung vertrete ökologische und soziale Anliegen. Das «Forum» schliesse damit in Weggis eine Lücke. Bisher gebe es nur Ortsparteien von CVP, FDP und SVP. Eine Ortspartei aus dem rot-grünen Spektrum zu gründen, sei für sie nicht in Frage gekommen, sagt Aldo Magno. «Als Bewegung sind wir unabhängig und müssen uns nicht nach einer Parteidoktrin richten.»
Vernetzung ist wichtig
Die traditionellen Ortsparteien reagieren gelassen auf die neue Konkurrenz. «Ich begrüsse es sogar, dass das politische Leben in Weggis aufgemischt wird», sagt Philipp Stalder, Parteipräsident der CVP Weggis. Die Bewegung setze die Parteien unter Druck, gute Lösungen zu finden.
Trotzdem sieht er Vorteile in der Struktur einer traditionellen Ortspartei. «Wir stehen im Austausch mit den Präsidentinnen und Präsidenten aus anderen Gemeinden.» Diese Vernetzung könne dem Dorf viel bringen.
So müssen die Parteien auf Trab bleiben.
Das sieht auch Thomas Lottenbach so. Er ist Präsident der FDP Weggis. Auch er sieht im Wettbewerb mit der neuen Konkurrenz Vorteile, so bleibe man auf Trab. Das «Forum Weggis» habe sicher bei der Rekrutierung von Sympathisanten Vorteile, da die Bewegung projektmässig arbeite. «Für die traditionelle Parteiarbeit in Vorständen oder Kommissionen stehen die Leute nicht gerade Schlange», so Thomas Lottenbach.
Das neue «Forum Weggis» wird also begrüsst. «Aber wir sind natürlich schon Konkurrenten», sagt Thomas Lottenbach. Schliesslich steht in Weggis eine Kampfwahl an. Fünf Sitze sind zu vergeben, sieben Personen treten an: von FDP, CVP, vom «Forum Weggis» sowie zwei Parteilose.