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Luzerner Gerichte Kantonsgerichts-Präsident fordert mehr Personal

Die Luzerner Gerichte haben im letzten Jahr mehr als 13'000 Verfahren erledigt. Davon wurden über 9'000 Fälle erstinstanzlich geregelt, die Urteile wurden also von den betroffenen Bürgern akzeptiert. Augenfällig ist die Zunahme bei den Strafprozessen. Diese stiegen seit 2011 um 84 Prozent.

Die Luzerner Gerichte haben zum ersten Mal seit 2001 wieder einen Geschäftsbericht veröffentlicht. Damals wurde ein eigener Bericht aus Kostengründen gestrichen und die Arbeit der Gerichte wurde nur noch im jeweiligen Jahresbericht der Luzerner Regierung erwähnt. Dass die Gerichte nun wieder in einem eigenständigen Bericht über ihre Tätigkeit informieren, geht auf einen Entscheid des Kantonsparlament zurück.

Hohe Arbeitslast

«Wir stehen vor der Herausforderung, trotz Spardruck den funktionierenden Rechtsstaat zu gewährleisten», sagt Kantonsgerichtspräsident Marius Wiegandt. Trotz hoher Arbeitslast würden die Gerichte jedoch sehr effizient arbeiten. Wiegandt fordert mehr Stellenprozente: «Unsere Probleme werden nicht kleiner, die Fallzahlen nehmen zu, ein Ausbau ist unumgänglich.»

Grosse Zunahme bei Strafprozessen

Die Zahl der Strafprozesse vor den vier Bezirksgerichten und dem Kantonsgericht stieg zwischen 2011 und 2016 um 84 Prozent, von 230 auf 423 Fälle. «Dafür gibt es verschiedene Gründe», sagt Marius Wiegandt, «die Wirtschaftskriminalität hat zugenommen, ausserdem werden die Fälle generell immer komplexer».

Die Luzerner Gerichte beschäftigten im letzten Jahr im Schnitt gut 310 Mitarbeitende. 133 von ihnen waren bei den erstinstanzlichen Gerichten angestellt, nämlich 99 beim Kantonsgericht, 62 beim Grundbuch, 13 bei den Schlichtungsbehörden und 7 bei den Konkursämtern.

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