Der Maler Robert Zünd lebte von 1827 bis 1909 und wurde mit seinen minutiösen Darstellungen von Schweizer Urwäldern und der Umgebung Luzerns bekannt. Zünds Malerei ist äusserst realistisch, jedes Laubblatt scheint in seinen Bildern greifbar. Ihn interessierte indes weniger die zu seiner Zeit stattfindende Industrialisierung als die ländliche Idylle.
Genauigkeit des Blicks
Der 1965 geborene Fotograf Tobias Madörin ist den bekannten Sujets Zünds gefolgt. Mit seiner analogen Grossformatkamera suchte er Zünds Blickwinkel auf und schuf Fototableaus, die wie die akribische Malerei Zünds reich an Details und intensiv sind.
Ziel sei es nicht gewesen, die Gemälde Zünds einfach nochmals zu fotografieren, sagt Tobias Madörin: «Ich wollte mich von seinen Standpunkten lösen und die Landschaft trotzdem so fotografieren, wie sie Zünd gemalt haben könnte - einfach mit dem Blick von 2017.»
Die Ausstellung zeigt die Genauigkeit des Blicks, die Zünd und Madörin gleichermassen eigen ist. Sie schärft aber auch den Blick der Betrachterin und des Betrachters für die Details - sowohl in den Malereien Zünds wie auch in den Fotografien Madörins.
Die Ausstellung «Bellevue» dauert noch bis zum 15. Oktober.