Die 19-jährige Hannah Hermann klettert seit bald zehn Jahren. Dabei war sie zu Beginn nicht speziell angefressen vom Sport: «Besonders vor Stürzen hatte ich grosse Angst. Erst mit der Zeit und durch meine Trainingsgruppe entdeckte ich den Spass am Klettern.»
Unterdessen ist das Klettern Teil ihres Alltags. Hannah Hermann ist in der Junioren-Nati, startete bereits im Weltcup oder an den Olympischen Jugendspielen 2018 in Buenos Aires. Ihr nächstes Ziel sind die Olympischen Spiele. Beim Wettkampf in Tokyo in diesem Jahr treten zum ersten Mal auch Sportkletterinnen und Sportkletterer an, Hannah Hermann will bei der zweiten Gelegenheit in vier Jahren dabei sein.
Muskeln alleine reichen nicht
Wenn sich die Luzernerin graziös an der Kletterwand bewegt, sieht es ziemlich einfach aus. Dahinter steckt aber eine gehörige Portion Training, denn «nur dank krasser Körperspannung wirkt das Klettern so locker», erklärt Hermann. Muskeln alleine machten aber noch keine gute Kletterin aus. Es brauche auch Beweglichkeit und viel Koordination. Das fordere wiederum die Konzentration: «Das Mentale ist genauso wichtig wie die körperlichen Voraussetzungen.»
Sportklettern, wie es Hannah Hermann wettkampfmässig macht, findet immer an künstlichen Wänden statt, meistens in einer Halle. Draussen am Fels zu klettern sei schwieriger für sie. Hannah Hermann gehört damit zu einer jungen Generation, die mit klassischem Bergsteigen nichts mehr zu tun hat. Bei ihren Wettkämpfen geht es nicht um das Erklimmen von Gipfeln, sondern darum, möglichst schwierige Routen zu klettern.