SRF News: Die Oper stammt aus der Feder des ungarischen Komponisten György Ligeti. Geschrieben hat er sie im Jahr 1978. Welchen Stil pflegt der Komponist?
Annelis Berger: Ligeti mischt ganz verschiedene Stile. Das kann einmal wie Wagner tönen oder wie Offenbach. Dann ertönen wieder moderne Klangflächen, extrem laut und rhythmisch. Und immer wieder wird es slapstickartig, komplett übertrieben. Der Komponist macht sich lustig über die Stile und so wird das Ganze zur Farce.
Worum geht es in «Le grand Macabre»?
Die tyrannische Figur des Nekrozar verkündet den Weltuntergang. Am Hofe des Fürsten Gogo bricht sogleich Panik aus, alle stehen kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Deshalb beschliessen alle am Hof nochmals auf die Pauke zu hauen vor dem Untergang.
Und wie stellt das Regisseur Herbert Fritsch dar?
Der Tod geistert durch die gesamte Oper. Allerdings auf eine lustige, farbige, lebendige Weise und musikalisch wie schauspielerisch auf höchstem Niveau. Jede Geste sitzt. Jede Mimik ist richtig. Was die Sänger am Luzerner Theater bieten, ist erste Sahne. Eine mutige Premiere.
Dieses Gespräch stellt eine gekürzte Fassung dar. Das ganze Gespräch von Radka Laubacher mit Annelis Berger hören Sie hier.