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Machtkampf um Saastal-Bahnen Millionen-Poker um alles oder nichts

Die Saastal-Bahnen brauchen Geld. Ein Grossaktionär will Millionen einschiessen. Aber er will auch das Sagen haben.

An der Generalversammlung der Saastal-Bergbahnen AG am Freitag geht es um viel Geld. Und um die Frage, wer bei dem Bahnunternehmen in Zukunft bestimmt. Das eine hat mit dem anderen zu tun:

  • Die Saastal-Bahnen brauchen mindestens 14 Millionen neues Aktienkapital, um die Erneuerung der Anlagen und die Entwicklung zu finanzieren.
  • Der bisherige Grossaktionär Edmond Offermann ist bereit, weitere 12 bis 16 Millionen Franken einzubringen. Er hält zurzeit 32 Prozent der Aktien.
  • Seine Bedingung: Er will die Aktienmehrheit. Nur so könne er seine Vorstellungen durchsetzen, wie sich das Unternehmen entwickeln sollen.
  • Das Ultimatum sorgt im Saastal für Unbehagen. So hätte man zwar neues Geld für eine Bergbahn-Unternehmung – bei der die Einheimischen und die Gemeinde aber nichts mehr zu sagen haben.

Damit wird ein im Bergbahn-Geschäft durchaus übliches Finanzgeschäft, nämlich ein Kapitalschnitt um 50 Prozent und die Neukapitalisierung, zum ultimativen Machtkampf. Er setzt die einheimischen Aktionäre und die Gemeinde stark unter Druck.

«Ein wahrer Freund des Saastals»

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Edmond Offermann, ein holländisch-amerikanischer Physiker und ehemaliger Hedgefonds-Manager mit Wohnsitz New York, ist im Walliser Saastal wohlbekannt. Er hat in den letzten Jahren mehrere Millionen vorab in die Hotellerie von Saas-Fee gesteckt. Ein wahrer Freund des Saastals, so hiess es bisher.

Der Moment für Muskelspiele ist im Saastal denkbar ungünstig. Die Schockwellen von Crans-Montana, als der ausländische Mehrheitsaktionär der Bahnen die Anlagen kurzerhand stilllegte, um seine Forderungen an die Gemeinde durchzusetzen, hocken den Einheimischen im Nacken.

«Was im Wallis abgeht, ist in der Branche nicht üblich», sagt Andreas Keller vom Verband Seilbahnen Schweiz. «Aber letztlich geht es um die Frage, woher das Kapital kommt und wer was zu sagen hat.»

Dabei sei das Bergbahngeschäft nicht mit den Gepflogenheiten der Industrie zu vergleichen, wo Mehrheitsaktionäre üblicherweise sagen, wohin die Reise geht. «Für eine Destination ist das Bergbahnunternehmen zentral. Da ist man auf Gedeih und Verderben aufeinander angewiesen.»

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